Brae Ivey (28) baute sich vor den jubelnden Fans auf, ließ die Muskeln spielen und brüllte seine Freude aus. Die Veolia Towers Hamburg bleiben im Renn um die Play-In-Plätze der Easycredit Basketball Bundesliga. Mit einem Ausrufezeichen!
Nach großem Kampf schlugen die Türme das Überraschungs-Team MLP Academics Heidelberg verdient mit 88:81 (41:44), bleiben im Jahr 2025 auch im wettbewerbsübergreifend achten Heimspiel ungeschlagen – und haben jetzt mit 13 Siegen und 12 Niederlagen erstmals wieder eine positive Bilanz.
[–>„Am Ende hat unsere Hartnäckigkeit den Unterschied gemacht“, sagte Top-Scorer Ivey (28 Punkte). „Wenn man anfängt, müde zu werden, muss man umso mehr auf die Details achten. Das haben wir gemacht.“ Der Aufbauspieler ist ein großer Tee-Experte. Auf Auswärtsreisen ist sogar stets der eigene Wasserkessel im Gepäck! Gegen Heidelberg zeigte der Kalifornier, dass er auch auf dem Feld total abgebrüht ist – und entschied das Spiel mit einem irren Wurf.
BBL: Total abgebrüht: Tee-Experte Brae Ivey trifft irren Dreier zum Towers-Sieg gegen Heidelberg
Towers-Trainer Benka Barloschky (37): „Die Mannschaft hat sich eine gewisse Ruhe erarbeitet. Und ein Vertrauen – in die Beziehungen und in unsere Struktur. Das erlaubt uns, auch in solchen hektischen Situationen, den Kopf über Wasser zu halten und im Moment zu bleiben.“
Das erste Highlight gehörte den Towers: Center Kur Kuath (26) hämmerte den Ball mit Anlauf durch den Ring. BOOM! Der Monster-Dunk weckte die 3400 Fans im Inselpark (8.Mal in Folge ausverkauft). Doch danach gehörte das erste Viertel allerdings den Gästen. Heidelberg übernahm mit einem 11:0-Lauf die Führung und verteidigte sie dank starker Wurfquoten und Überlegenheit beim Rebound.
Im zweiten Viertel fanden die Türme ihren Rhythmus. Und es war erneut Kuath, der mit einem Hammer-Dunking ausglich (24:24). Heidelbergs Trainer Danny Jansson (45) nahm seine erste Auszeit und forderte: „Lasst uns jetzt neu anfangen, mit neuer Energie.“ Das gelang. Aber auch die Hamburger verteidigten deutlich besser und gingen in der 16. Minute durch Jordan Barnett (29) zum ersten Mal wieder kurz in Führung (36:34).
Auch nach der Pause bleibt es eine ganz enge Kiste. Hamburgs Lauf wurde von Heidelberg gekontert. Nach 30 Minuten stand es 62:62. Insgsamt neun Mal wechselte die Führung.
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So bleibt es bis in die Schluss-Minute ein Nervenkrimi. 33 Sekunden vor der Sirene entscheidet Brae Ivey dann mit einem tiefen Dreier über die langen Arme von Bakary Dibba (23) das Spiel. Die Arena explodiert. Ivey flext die Muskeln: „Ich habe vor dem Wurf nicht nachgedacht. Wenn man auf diesem Level anfängt zu denken, bleibt man im Schlamm stecken. Ich habe meinen Instinkten vertraut.“
Ein geklauter Ball von Niklas Wimberg (28) macht endgültig den Deckel drauf. Zweimal hatten die Türme diese Saison schon gegen Heidelberg verloren (Hinspiel plus Pokal) – im dritten Anlauf endlich die Erlösung.
Ex-Nationalspieler Wimberg machte 12 Punkte und verpasste damit die 1000er-Marke um einen Zähler! „Das interessiert mich wirklich gar nicht“, sagte der Big Man. „Seit wir aus dem EuroCup ausgeschieden sind, sind wir als Mannschaft noch weiter zusammengewachsen. Und wir haben hart und intensiv trainiert und dabei genau die richtige Belastung gefunden.“
Die auswärtsstarken Heidelberger kassierten dagegen nach drei Siegen und drei Vertragsverlängerungen in Serie – Michael Weathers (27), Erol Ersek (25) und Mateo Seric (26) – einen Dämpfer.
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Trainer-Effekt in Ludwigsburg schon verpufft?
Ist der Effekt der Trainer-Entlassung bei den MHP Riesen Ludwigsburg schon wieder verpufft? Lars Marsell, der Nachfolger des gefeuerten John Patrick, kassierte in seinem zweiten Spiel als offizieller Headcoach bei den Rostock Seawolves ein 89:94.
Stark: Rostock traf 13 von 25 Dreiern (52 Prozent). Noch stärker: Bryce Hamilton, der 19 Punkte, 4 Rebounds und 2 Assists beisteuerte. Ludwigsburgs Veteran Jonas Wohlfarth-Bottermann (35) blockte zwei Würfe und schob sich damit auf Rang zwei der ewigen BBL-Bestenliste (249). Die unangefochtene Nummer eins ins MBC-Idol John Bryant (37/451).
Rostocks Trainer Przemyslaw Frasunkiewicz: „Es war kein schönes Spiel, aber wir haben den Kampf angenommen.“
Göttingen verliert 80:97 gegen Würzburg und verkauft das Tafelsilber
Nichts geht mehr für die BG Göttingen. Der Abstieg ist nur noch theoretisch zu verhindern. Warum, zeigte das 80:97 gegen Würzburg.
Bester Würzburger war Davion Mintz mit 21 Punkten. Die Bankspieler machten 60 von 97 Punkten.
In Göttingen hat derweil der Ausverkauf begonnen. Unter der Woche ließen die „Veilchen“ ihren besten Mann Demajeo Wiggins (27) ziehen.
Der Center wechselte für eine fünfstellige Ablöse in die spanische Top-Liga ACB nach Lleida. BG-Boss Frank Meinertshagen (57) offen: „Dass wir diesem Wechsel zugestimmt haben, hat ausschließlich finanzielle Gründe. Lleida hat uns ein Angebot gemacht, dass wir unter Berücksichtigung aller Aspekte in unserer momentanen Situation nicht ablehnen wollten. Uns ist bewusst, dass dies eine erhebliche Schwächung des Teams bedeutet. Unser Trainer Mikko Riipinen hat nur zugestimmt, weil er weiß, dass wir diese finanziellen Mittel dazu verwenden werden, um in der kommenden Saison ein besseres Team zusammenzustellen.“
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