Uli Hoeneß schafft gerne Tatsachen im Alleingang, die beim FC Bayern Dinge in Bewegung setzen, aber auch ins Chaos stürzen können. Am Ende zählt das Ergebnis: Es passiert meist so, wie Hoeneß es will. So wie auch im Fall Thomas Müller (35).
Bei seinem Auftritt bei der Film-Premiere der Doku „Einer wie keiner“ legte er Müller nahe, seine Karriere zu beenden – die Rolle als Joker sei „unwürdig“. Die Folgen waren fatal, vor allem für einen: Sportvorstand Max Eberl (51). Der musste sein Angebot an die Müller-Seite aus dem Januar einkassierten. Die „Süddeutsche Zeitung“ mutmaßte über Eberls Rolle in der Causa Müller, dass sich der „FC Bayern anstelle eines Sportvorstands auch einen Clown halten könnte“.
„Ich glaube, dass Uli Hoeneß dem FC Bayern immer geholfen hat und helfen wird, er hat den Verein aufgebaut“, sagt Lothar Matthäus, Ex-Bayern-Spieler und Sky-Experte. „Was schadet, sind seine Kommentare nach außen: Sie liegen ihm auf der Zunge, und Uli kann sich dann einfach nicht zurückhalten. Er wollte damit immer das Beste für den Verein, hat dem FC Bayern aber auch häufiger geschadet. Seine Kommentare und die folgenden Schlagzeilen haben oft für Unruhe gesorgt.“
Hält noch viele Strippen in der Hand bei den Bayern: Uli Hoeneß
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Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge (69) sitzen heute als Entscheider gemeinsam im Aufsichtsrat. Rummenigge erst seit dem Mai 2023. Im Zuge der Entlassung des Vorstandschefs Oliver Kahn (55) kehrte er im gleichen Monat zurück in den Klub. Als klar war, dass Rummenigge als Bayern-CEO aufhören würde, weihte Hoeneß nur Präsident Herbert Hainer (70) in seine Überlegungen mit Kahn als dessen Nachfolger ein und zog das dann auch durch.
[–>Mit der Art und Weise, wie Kahn den FC Bayern führte, war Hoeneß jedoch nicht einverstanden. Der Patron beklagte öffentlich, dass dieser ihn in dessen Amtszeit nur fünfmal angerufen habe. Die Folge: Kahn musste gehen.
Für denjenigen, der in der sportlichen Verantwortung bei Bayern ist, ist es schwer: Hoeneß hat zu allem eine klare Meinung, ist jedoch vom Trainingsplatz oder dem Tagesgeschäft ein ganzes Stück weit weg. Das betont der Ober-Boss auch selbst.
Vor CL-Kracher: So reagiert Hoeneß auf Reporter-Frage
Wie gefährlich eine Hoeneß-Unzufriedenheit ist, bekam auch Thomas Tuchel (51) zu spüren. Zum Amtsantritt in der Bundesliga machte es der Coach geschickt, als er betonte, er habe Hoeneß versichert, dass er auf dessen FC Bayern aufpassen werde. Die Botschaft kam gut an. Hoeneß verteidigte anfangs den Coach, eilte sogar für einen öffentlichkeitswirksamen Auftritt während des Trainings zu Tuchel auf den Rasen.
Als der Trainer aber in Transfer-Fragen eine kontroverse Haltung zu Hoeneß einnahm, kühlte das Verhältnis schnell ab. Sogar eine Aussprache war nötig, nachdem Hoeneß im TV erzählt hatte, die Entlassung von Tuchel-Vorgänger Julian Nagelsmann (37) sei ein Fehler gewesen. Nach Tuchels Rauswurf ließ Hoeneß wissen, dass der Trainer „eine Katastrophe“ für den Verein gewesen sei.
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