Jackson Irvine verkörpert den FC St. Pauli als linken Klub aus dem Szeneviertel wie kein Zweiter. Der australische Nationalspieler (76 Länderspiele) positioniert sich gegen Rassismus und für die LGBTQ+-Community, trinkt auch mal ein Bier mit den Fans und sieht sich in der Verantwortung, über politische Themen zu sprechen.
Der Mittelfeldlenker sagt im Interview mit SPORT BILD über die besondere Beziehung mit dem FC St. Pauli: „Diese Verbindung genießen beide Seiten sehr. Tatsächlich ist St. Pauli größer und schöner, als ich es mir bei meiner Ankunft vor vier Jahren vorstellen konnte. Als ich hier unterschrieben habe, war es in erster Linie eine sportliche Entscheidung.“
Mit Australien ist Irvine auf dem besten Weg, sich für die nächste WM in den USA, Kanada und Mexiko zu qualifizieren. 2022 war im Achtelfinale mit einem 1:2 gegen Argentinien Schluss. Doch was wenn sich der ganz große Traum erfüllt? Was wären seine Gedanken, wenn US-Präsident Donald Trump ihm den WM-Pokal überreichen will? Irvine: „Dann würde ich sagen: Stellen Sie ihn bitte zurück auf den Tisch – ich nehme ihn mir selbst! Aber wenn wir mit Australien tatsächlich eine WM gewinnen würden, hätte ich sicherlich ganz andere Dinge im Kopf, als wer den Pokal übergibt.“
US-Präsident Donald Trump ist seit dem 20. Januar 2025 der 47. Präsident der Vereinigten Staaten
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Vor seinem Wechsel nach Hamburg vor vier Jahren ist der Kapitän des FC St. Pauli mit dem Verein auf einer Demo in Berührung gekommen. Irvine erzählt: „Ich kenne den Verein schon lange, mit Celtic Glasgow habe ich Freundschaftsspiele zwischen beiden Klubs erlebt. 2020 waren meine Frau und ich in Hull bei einer Black-Lives-Matter-Demo. Dort war der St.-Pauli-Fanklub Yorkshire mit dem Totenkopf auf Flaggen und Shirts, und wir haben Fotos gemacht. Das muss ein Zeichen gewesen sein.“
[–>Und das war nicht die letzte Demo, auf der Irvine war: „Ich war noch auf einigen. Wenn du die Chance hast, deiner Stimme Gehör zu verschaffen, dann musst du sie nutzen. Im Profi-Fußball bleibt dafür allerdings wenig Zeit.“
Wofür er heute noch auf die Straße gehen würde? Irvine: „Es gibt eine Million Dinge, für die es sich lohnt zu kämpfen. Aktuell werden in ganz Europa Rechtspopulisten immer stärker. Es ist wichtig dagegenzuhalten.“
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