Zahlen lügen nicht. Mit 17 Torbeteiligungen ist Jean-Luc Dompé (29) neben Davie Selke (30/17 Treffer) die Aufstiegsversicherung des HSV. Dabei galt der Franzose lange als Enfant terrible: fehlende Konstanz, fehlende Ernsthaftigkeit, fehlende Disziplin. Wie etwa das Tragen falscher Schuhe (Nike statt von Klub-Ausrüster Adidas) bei offiziellen Terminen, wofür er Geldstrafen zahlen musste.
Vergangenheit, seitdem Merlin Polzin (34) und sein französischer Assistent Loïc Favé (32) das sportliche Sagen haben. 13 seiner 17 Torbeteiligungen sammelte Dompé unter dem Trainer-Duo – seit Ende November 2024. Aus Dompé ist ein Anführer geworden. Ein Grund dafür: ein Deal mit Polzin!
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Unter Ex-Trainer Steffen Baumgart (53) hatte der Flügelstürmer, der seit 2022 beim HSV spielt, einen schweren Stand. Weil Dompé seine Marotten hat. So trainiert er gerne mit Fußball-Schuhen, deren Schnürbänder er nicht zumacht. Das passte Baumgart nicht, er verbot es ihm. Dompé war gekränkt. Unter Polzin darf er bei den Übungseinheiten ohne zugebundene Schuhbänder kicken. Ein Vertrauensbeweis.
„Es sind Fußballschuhe, in die man heutzutage reinschlüpft und die ohnehin einen festen, sicheren Halt geben. Wichtig ist, dass es kein Verletzungs-Risiko gibt. Wenn das mit den Schnürbändern letztlich dafür sorgt, dass Jean-Luc am Ende auf einem ganz hohen Niveau trainiert, dann ist das nicht so entscheidend“, sagt Polzin.
[–>Nicht nur solche Maßnahmen haben geholfen, Dompé auf Kurs zu bringen. „Die sprachliche Barriere gibt es nicht mehr, seitdem Loïc Favé dabei ist. Das ist mit ein wesentlicher Grund für die gute Zusammenarbeit“, sagt Sportvorstand Stefan Kuntz (62), der bei Dompé zuletzt auch außerhalb des Platzes eine positive Entwicklung festgestellt hat. Weil er etwa die jungen, Französisch sprechenden Spieler William Mikelbrencis (21) und Aboubaka Soumahoro (20) führt.
„Er hat in der Persönlichkeitsentwicklung einen Schritt nach vorn gemacht. Aus einem Stammspieler wurde ein Führungsspieler“, sagt Kuntz. Dazu arbeitet Dompé hart an sich.
„Er macht mit unserem Athletik-Trainer nach den Einheiten Extra-Läufe, um auf seine Meter zu kommen und weiter an seiner Fitness zu arbeiten. Jean-Lucs Rückwärtsbewegung ist dadurch deutlich besser geworden“, lobt Polzin. „Er will damit auch zeigen, dass er noch mehr für das Team machen will. Aus Dankbarkeit. Denn die Mannschaft nimmt ihn grundsätzlich so, wie er ist, damit er seine Stärken ausspielen kann.“
Wie zuletzt beim 3:0 in Nürnberg, als er zwei Tore erzielte und das dritte von Robert Glatzel (31) auflegte. Jetzt hoffen die Hamburger, dass Dompé seine Top-Form hält und seinen im Sommer auslaufenden Vertrag schnell verlängert.
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