Da staunten die Zuschauer in der Kölner Lanxess-Arena beim zweiten Halbfinale des Final4 um den DHB-Pokal nicht schlecht. Da sitzt doch ein deutscher Handball-Europameister von 2016 in Spielkleidung auf einer der beiden Bänke?
Richtig gesehen. Ex-Nationalkeeper Carsten „Lütti“ Lichtlein kam im zarten Alter von 44 Jahren mit Rückennummer 80 (sein Geburtsjahr) zu seinem Comeback für die MT Melsungen beim 31:27 (15:14) gegen Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten.
Melsungen mit Torwart-Oldie ins Handball-Pokalfinale
Lichtlein arbeitet seit 2022 als Torwart-Trainer für die Nordhessen. Weil der polnische Nationalkeeper Adam Morawski eine Knie-Verletzung hat und kein anderer Torwart zur Verfügung stand, stellte sich Unterfranke „Lütti“ zur als Notfall-Aushilfe Verfügung und nahm auf der Bank Platz.
Lichtlein wird Zeuge einer sensationellen Startphase. Melsungen, immerhin Herbstmeister der Daikin Handball-Bundesliga und aktuell Tabellenzweiter hinter den Füchsen Berlin, liegt nach neun Minuten 5:7 hinten gegen den mutig auftretenden Zweitliga-Dritten und seinen Trainer Stephan Flohr.
[–>Es ist auch kein kleiner Ausrutscher der Melsunger, diese Balinger bleiben in der ersten Hälfte einfach auf Augenhöhe. Ihr Spitzname ist „Gallier von der Alb“, genau so trotzig spielen sie auch auf. Sie führen 13:10 nach 20 Minuten, Melsungen müht sich mit einer 15:14-Führung in die Pause.
Nach dem Wechsel wird Melsungen seiner Favoritenrolle gerecht, beim Zweitligisten schwinden Kräfte und Konzentration. Nach 40 Minuten führen die Nordhessen 21:17, sie setzen sich Schritt für Schritt ab.
Melsungen hat damit zum zweiten Mal in Folge das Pokalfinale erreicht, 2024 verlor die MT das Endspiel gegen den SC Magdeburg. Gegner am Sonntag (15.35 Uhr, live bei Dyn) ist der THW Kiel. Im kleinen Finale treffen die Rhein-Neckar Löwen ab 12.45 Uhr auf Balingen-Weilstetten.
Deutscher CL-Gegner: Das beste Aufwärmprogramm des Jahres?
This news was originally published on this post .
Be the first to leave a comment