Die Torejagd beginnt für Eisbären-Stürmer Ty Ronning (27) in Gedanken schon zwei Stunden vor dem Spiel. Dann sitzt der Kanadier allein auf der Tribüne, seinen Schläger in der Hand, und schließt die Augen. „Ich visualisiere Szenen aus dem Spiel, zum Beispiel wie ich Pässe spiele oder aufs Tor schieße. Dadurch bekomme ich einen guten Fokus und ein gutes Gefühl“, erklärt er.
Er bricht alle Rekorde!: Eishockey-Superstar schreibt HIER DEL-Geschichte
Während Ronning auf der Tribüne sitzt, hört er Texte des Sportpsychologen Saul Miller (u. a. Autor des Buches „Hockey tough“). Darin geht es darum, auch unter Druck nicht zu verkrampfen, fokussiert zu bleiben und Topleistung zu bringen.
Die Autosuggestion hilft. Ronning scorte in 26 Spielen hintereinander und brach damit den 30 Jahre alten Rekord von Peter Draisaitl (59). Dank Ronning marschierten die Eisbären souverän durch die Play-offs und führen im Finale gegen die Kölner Haie mit 2:1. Noch zwei Siege fehlen bis zum elften Meistertitel der Klubgeschichte. Schon jetzt sind die Eisbären DEL-Rekordmeister.
[–>Außer Ronning gibt es noch weitere Erfolgsfaktoren:
► Trainer mit NHL-Format: Serge Aubin (50) hat mit den Eisbären, wo er seit 2019 arbeitet, noch keine Play-off-Serie verloren. Nur 2023 verpasste man die Play-offs. Ansonsten gab es drei Meistertitel. Aubin ist ein Coach mit NHL-Potenzial. Ein Taktikfuchs, der bei den Spielern gut ankommt. Auch, weil er konsequent nach Leistung aufstellt.
► Top-Torhüter: Mit Jake Hildebrand (31) und Jonas Stettmer (23) haben die Eisbären zwei Torhüter der Extraklasse. Ihre Quoten der gehaltenen Schüsse (95,8 und 95,4 Prozent) sind in den Play-offs die besten der Liga.
► Gute junge deutsche Spieler: Die erfolgreiche Nachwuchsarbeit der Berliner unter Federführung von Juniors-Geschäftsführer Sven Felski (50/holte selbst sechs Titel) zahlt sich aus. Mit Stettmer, Maxim Schäfer (17), Korbinian Geibel (22), Eric Hördler (20) und Eric Mik (25) setzt Aubin konsequent auf junge Deutsche. Sie sitzen nicht nur auf der Ersatzbank, sondern erhalten viele Eiszeiten.
► Top-Abwehr: Mit Kapitän Kai Wissmann (28) hat Berlin den besten deutschen Verteidiger der DEL. Er bildet ein Top-Duo mit Nationalspieler Jonas Müller (29). Auch Korbinian Geibel hat sich enorm entwickelt. Hinzu kommen starke Importspieler, wie z.B. Adam Smith (28) – eine Top-Verpflichtung von Sportchef Stéphane Richer (58) kurz vor Transferschluss im Februar.
► Sturmwirbel: Der Angriff ist das Sahnestück der Eisbären. Paradereihe ist das Trio Ronning, Leo Pföderl (31) und Frederik Tiffels (29). Sie erzielten in der regulären Saison zusammen 77 Tore – besser ist keine Reihe in der DEL.
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