Siegen oder fliegen!
So lautete das Motto für die Telekom Baskets Bonn vor dem Duell gegen Überraschungsteam Löwen Braunschweig am 30. Spieltag der Easycredit Basketball-Bundesliga.
„Das ist ein Fehler!“: Darf dieser Wurf zum Bayern-Sieg überhaupt zählen?
Die Antwort lautet: siegen! Mit 85:81 kämpfen die Baskets die Löwen nieder. Und wie dramatisch ist dieser Erfolg, durch den sich die Bonner (Platz 13) zumindest noch die theoretische Chance erhalten, doch noch in die Play-Ins einzuziehen.
Nach einem Sieg sieht es für den Vizemeister von 2023 lange überhaupt nicht aus. Bonn läuft eine Halbzeit lang hinterher. Das sorgt für Frust. Bei 30:35-Rückstand im zweiten Viertel nimmt Bonn die Auszeit. Coach Marko Stankovic: „Wir können das Spiel gegen diesen Gegner nicht gewinnen, wenn wir keine Fouls machen. Wir haben erst zwei Fouls. Nutzt sie um die Fast Breaks zu unterbinden.“
Vor allem einen bekommen die Gastgeber nicht in den Griff: Tre Mitchell (24), der allein in Durchgang eins 18 Punkte wirft.
Bonns Jonathan Bähre bei 40:47 im Halbzeit-Interview: „Zu viele Turnover, kleine Fehler. Die müssen wir aus dem Spiel bekommen, es ist ein Spiel auf Augenhöhe. Wenn wir es korrigieren, haben wir eine ganz gute Chance.“
Bonn ist zwar nie weit weg, aber auch nicht wirklich dran und liegt nur einmal kurz zu Beginn überhaupt in Führung (5:4). Ins dritte Viertel gehen sie mit einem Zehn-Punkte-Rückstand. Doch dann: Bis Mitte des dritten Abschnitts arbeiten sie sich auf Minus 1 heran (52:53). Geht da etwa doch noch was? Ja!
Dyn-Kommentator flippt aus: „Das ist der Wurf des Jahres!“
Eine Minute vor Drittelende tatsächlich die erste Bonner Führung seit der Anfangsphase (61.59). Doch die hält nur kurz, mit 61:61 endet der dritte Abschnitt. Und mit einem absoluten Sensations-Treffer! Bonns Rivaldo Soares sichert sich den Rebound nach einem Fehlversuch der Löwen und wirft praktisch vom eigenen Korb auf den des Gegners – und trifft übers Brett!
Dyn-Kommentator Stefan Koch völlig aus dem Häuschen: „Nochmal Soares übers ganze Feld – und der macht den! Das ist der Wurf des Jahres! Das Ding ist in den nächsten Top Ten gesetzt als Nummer eins – wenn es denn zählt.“
[–>Genau das ist das Problem. Die Schiris schauen sich die Szene nochmal an: Der Ball hatte die Hand von Soares erst nach der Sirene verlassen – zu spät. Der irre Dreier wird aberkannt. Koch: „Das war hauchdünn. Wer auch immer für die TopTen verantwortlich ist, überlegt euch, ob ihr es zumindest auf Platz zehn mit reinnehmt. Was für ein Wahnsinn! Schade, schade, dass sich solche Highlights nicht auf dem Scoreboard niederschlagen.“
Doch auf die Leistung der Bonner schlägt es sich nieder. Und zwar komplett positiv! Im Schlussabschnitt reißen sie die Partie an sich, fighten um ihre letzte Postseason-Chance und werden belohnt! Die 5.705 Fans im Telekom Dome toben fast so wie nach Soares‘ Wunder-Wurf – nur jetzt dürfen sie sich berechtigterweise freuen, am Sieg ist nichts mehr zu rütteln.
Da ist es auch zu verschmerzen, dass der Treffer des Jahres nicht zählt. Aber er hat seine Wirkung nicht verfehlt …
Der Kunstschütze bescheiden: „Ich kann nicht sagen, ob es den einen Schlüsselmoment im Spiel gab. Ich glaube, es gab viele, es war ein Auf und Ab für beide Teams, aber das Momentum war am Ende auf unserer Seite.“
Über seinen Wurf: „Ich dachte, er wäre rechtzeitig gewesen, aber in meinem Kopf wird er zählen – für immer. Und egal ob er zählt oder nicht, die Fans haben es geliebt und es schafft uns besondere Momente.“
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