Nach dem Durchgeknallten (Tullberg), dem Glücklosen (Sahin), dem Demütigen (Terzic), dem Komplizierten (Tuchel) und Meister-Urvater Klopp (später The Normal One) hat Borussia Dortmund jetzt den Re-Animator als Trainer.
Schon jetzt steht fest: Nicht Top-Torjäger Serhou Guirassy (29/32 Pflichtspiel-Tore), sondern Niko Kovac (53) ist der BVB-Transfer des Jahres!
Gäbe es Dino Toppmöller (44) in Frankfurt nicht, Kovac (Vertrag bis 2026) wäre spätestens seit der 4:0-Gala gegen seinen Ex-Klub Wolfsburg sogar Top-Kandidat auf den Bundesliga-Titel „Trainer der Saison“: Wie er in nur drei Monaten aus dem grundkaputten BVB wieder eine Malocher- und Erfolgs-Einheit geformt hat, ist bemerkenswert. Der Kroate hat Dortmund wiederbelebt, endlich fit gemacht, stabilisiert und eine neue Sieg-Gier eingeimpft.
► In der aktuellen Form-Tabelle bedeutet das Platz 1 vorm glanzlosen 99-Prozent-Meister Bayern. Die Kovac-Borussia hat fünf der letzten sechs Spiele gewonnen, obendrein ein Unentschieden in München geholt. Folge: Der kürzlich noch verspottete Ballspielverein von 1909 raketet sich von Platz 11 auf Rang 4 hoch!
Zwei Spieltage vor Saisonende, darf sich der Pottklub sogar wieder berechtigte Hoffnung auf die Champions-League-Qualifikation machen. Gelingt dieses Comeback in den letzten Duellen in Leverkusen und gegen Kiel wirklich, wäre das definitiv eines der größeren Liga-Wunder der letzten Jahre. Selbst, wenn es am Ende „nur“ für die Europa League reichen sollte, müssten wir noch von einem Wunder light sprechen.
Zu tot, zu hoffnungslos, zu lauffaul, zu undicht und zu zerstritten war der BVB im vergangenen Winter. Schlimmer noch: Dortmund wurde bemitleidet! Zur Wahrheit gehört: Auch an dieser Stelle wurden schon Trauerreden verfasst und publiziert …
Die nicht für möglich gehaltene Wende hat Neu-Geschäftsführer Lars Ricken (48) mit seiner Kovač-Idee eingeleitet. Vom „lieben Lars“ (interner Spitzname) zum Plattmacher – schon zehn Entlassungen fallen in Rickens kurze Amtszeit.
Ohne seinen Mut zu unpopulären Entscheidungen, allen voran die Entlassung von Fan-Liebling Nuri Şahin (36) im Januar, wäre dieser Neustart niemals möglich gewesen.
Unter Kovac (Punkte-Schnitt: 1,83) hat die Mannschaft wieder zu Konstanz und Ernsthaftigkeit, der Klub zu Ruhe und Gemeinsamkeit gefunden. 26 Rückrunden-Punkte und lediglich 15 Liga-Gegentore beweisen, dass er in der Krise die bestmögliche Wahl war.
Bei aller Aufbruchsstimmung um King Kovac müssen die BVB-Bosse jetzt einen Fehler der Vergangenheit unbedingt vermeiden. Auch für den Fall der Last-Minute-Quali für Europa dürfen sie sich nicht blenden lassen vom fulminanten Liga-Endspurt und müssen schmerzhafte, aber notwendige Kader-Umbauten im Sommer vollziehen. Nach dem Wembley-Finale 2024 wurde dieser Einschnitt verpasst…
Ohne Frischzellen-Kur, das hat die Personalie Kovac eindrucksvoll bewiesen, verliert der BVB sonst unter Umständen auf Jahre hinaus den Anschluss zu den Branchenführern Bayern und Bayer!
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