Dieser Rekord ist für die Ewigkeit. Aber freuen konnte sich Karsten Tadda (36) nicht …
Am Sonntag hatte Bambergs Urgestein beim 73:75 gegen die MHP Riesen Ludwigsburg mit seinem 638. Spiel mit Alex King (40) gleichgezogen. Jetzt hat er den Rekord für die meisten Spiele in der Easycredit Basketball Bundesliga für sich allein.
Doch so richtig nach Feiern zumute, war ihm nicht. Tadda und die Bamberger kassierten beim 77:92 (37:53) beim Tabellen-Zweiten Ratiopharm Ulm trotz einer zwischenzeitlichen Aufholjagd die 20. Pleite einer völlig verkorksten Saison.
[–>Für den neunmaligen Meister stand schon vorher fest, dass er am Ende der Hauptrunde auf Platz 15 einlaufen wird – das schlechteste Ergebnis seit mehr als 30 Jahren!
Die extrem heimstarken Ulmer haben durch den 15. Heimsieg dagegen Platz zwei sicher.
Im Fußball ist Frankfurt-Idol Charly Körbel (70) mit 602 Partien der Rekordhalter. Tadda und Bamberg verbindet eine ähnliche Liebe. Der Ex-Nationalspieler (89 Länderspiele) wurde im Bamberger Verein ausgebildet und stand dort im Fanblock. 2007 gab er sein Profi-Debüt und gewann mit seinem Heimatverein von 2010 bis 2012 das in der Liga einzigartige Triple Double (drei Jahre in Folge Meister und Pokalsieger) sowie 2013 und 2015 zwei weitere Meisterschaften.
Im letzten Auswärtsspiel seiner Karriere musste Tadda jetzt ausgerechnet bei einem seiner Ex-Klubs ran, für den er in der Rekord-Saison 2016/17 (27 Siege in Serie) auflief. Die Ulmer Fans begrüßten ihn als Freund – und hatten für die Nr. 9 sogar eine Choreo vorbereitet.
Der ehemalige Ulmer Meister-Trainer Anton Gavel (40) beorderte bei seiner Rückkehr an den Ort seines größten Erfolgs den Jubilar in der „Starting Five“ – damit war der historische Rekord mit dem ersten Sprungball perfekt.
Nur 37 Sekunden später gab’s schon das nächste „Rekordchen“: Ulms Karim Jallow (28) verwandelte den ersten Freiwurf der Partie und machte damit seinen 2500. Karriere-Punkt. Es folgten bis zum Ende noch 18 weitere Zähler.
Die Bayern-Jäger verteilten keine weiteren Geschenke. Das ungleiche Duell war gefühlt nach zehn Minuten durch – 27:16. Zu groß war der Qualitäts-Unterschied. „Die Bamberger werfen mit Wattebäuschen, die Ulmer mit Steinen. Das geht auf lange Sicht nicht gut“, sagte Dyn-Kommentator Florian Pertsch.
Halt! Nicht so schnell! Denn als die Ulmer die Sache nach der Halbzeit zu leicht nahmen, arbeiteten sich Tadda & Co. nach einem 22-Punkte-Rückstand heran und glichen in der 33. Minute sogar noch mal zum 72:72 aus. Doch nach einer kurzen Panik-Phase fanden die Ulmer ihren Rhythmus wieder und brachten das Ding nach Hause.
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Bester Bamberger: Ronaldo Segu (25) mit 20 Punkten.
Am letzten Hauptrunden-Spieltag Sonntag gegen Rasta Vechta (16.30 Uhr, Dyn) kann Tadda die Bestmarke sogar noch mal steigern. Danach ist Schluss. Nach 17 Spielzeiten beendet er seine Karriere und wird Nachwuchskoordinator und Markenbotschafter des neunmaligen Meisters. Team-Kollege Brandon Horvath (27) bei Dyn: „Wir können ihn hoffentlich mit einem Sieg in den Ruhestand schicken. Er hatte eine großartige Karriere und wir wissen zu schätzen, was er alles für uns getan hat.“
Ob Taddas Bundesliga-Rekord jemals geknackt wird, ist fraglich. Denn heutzutage wechseln die Top-Spieler meistens schon früh ins Ausland. 17 Jahre in derselben Liga und ohne größere Verletzungspausen sind darum kaum zu wiederholen.
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