Zweieinhalb Stunden nachdem Frankfurt am Samstag die Champions-League-Qualifikation klargemacht hatte, fielen die Eintracht-Stars in die Raststätte Mahlberg an der A5 ein. Während über eine Musikbox Sean Pauls „Temperature“ lief, deckten sich die Spieler und das Trainerteam mit Bier und Sonnenbrillen ein. Es folgten drei Stunden Party im Mannschaftsbus. Auch als das Team um 23.15 Uhr Frankfurt erreichte, war noch lange kein Ende in Sicht. Bis tief in die Nacht feierten die Eintracht-Spieler ihren historischen Erfolg.
Durch den 3:1-Sieg in Freiburg hat sich die Eintracht zum ersten Mal über die Liga für die Königsklasse qualifiziert. Rund 50 Millionen Euro hat sich der Klub dadurch schon jetzt an Prämien gesichert. Damit steigen nächste Saison auch die Gehälter der Spieler und des Trainerteams. Denn in nahezu allen Verträgen gibt es Boni-Vereinbarungen.
[–>Das betrifft auch Dino Toppmöller (44). Der Trainer hatte zwei Tage vor dem Freiburg-Sieg vorzeitig um zwei weitere Jahre bis 2028 verlängert. Dadurch stieg sein Grundgehalt von 1,5 auf rund drei Mio. Euro an. Durch den Champions-League-Einzug wird das Gehalt des Trainers um einen vorher individuell ausgehandelten Prozentanteil des Grundgehalts aufgestockt. Dieses „neue“ Monatsgehalt liegt dann für die ganze kommende Saison bei über 250 000 im Monat. So funktioniert die Rechnung auch bei den Spielern.
Interessant: Nach SPORT BILD-Infos enthalten die Verträge, die seit Herbst 2024 abgeschlossen worden sind, nur noch Prämien für die Königsklasse – und nicht mehr für die Europa League. Wäre der Verein also „nur“ in der Europa League gelandet, hätten Toppmöller und Co. gar keine Boni bekommen.
Die neue Prämienregelung untermauert den gestiegenen Anspruch im Verein. Platz fünf und sechs gelten mittlerweile als Standard, müssen jede Saison erreicht werden, nur ab Platz vier machen alle Königs-Kasse.
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Betroffen von dieser Änderung sind neben Toppmöller auch die Vertragsverlängerungen von Torwart Kauã Santos (22), Hugo Larsson (20), Nathaniel Brown (21) und Nnamdi Collins (21). Das Gleiche gilt für die Wintertransfers Elye Wahi (22) und Michy Batshuayi (31). Im Gegenzug sind aber auch deren Grundgehälter gestiegen.
Beispiel: Brown verdiente vor seiner Verlängerung eine Mio. Euro, jetzt 1,25 Mio. Santos’ Gehalt stieg von einer auf 1,5 Mio. Euro. In den „neuen“ Grundgehältern ist das Erreichen der Europa League bereits einkalkuliert. Der Klub geht in Vorleistung, setzt eine Qualifikation für den Wettbewerb voraus. Das zeigt exemplarisch die rasante Entwicklung, die Frankfurt in den vergangenen Jahren gemacht hat.
Seit der Saison 2018/19 hat Eintracht nur einmal einen europäischen Wettbewerb verpasst (2020/21). Für Toppmöller war das Wegfallen der Europa-League-Boni kein Thema. Insgesamt brauchte Eintrachts Sport-Boss Markus Krösche (44) nur zwei konkrete Vertragsgespräche, um ihn von einer Verlängerung zu überzeugen.
Dass Eintracht die Champions League am letzten Spieltag klarmachen konnte, lag auch an einem Video, das Toppmöller dem Team im Vorfeld des Spiels gezeigt hatte. Darin zu sehen: emotionale Szenen, intensive Zweikämpfe und Tore aus der laufenden Saison. Unterlegt waren die Bilder von der Champions-League-Hymne. Der Anheizer funktionierte.
Um in der Champions League bestehen zu können, fordert Toppmöller Verstärkungen. Nach dem Spiel in Freiburg schwärmte er von Rechtsaußen Ritsu Doan (26), der zum 1:0 für den SC traf. Der Japaner steht schon lange auf der Wunschliste.
Helfen soll bei der Verpflichtung Mario Götze (32). Der Weltmeister spielte mit Doan in Eindhoven, nach dem Spiel gegen Freiburg unterhielten sich beide lange. Zwischenzeitlich sprach auch Eintrachts Direktor Profifußball, Pirmin Schwegler (38), mit Doans Berater.
Allerdings hat Frankfurt im Poker um den Linksfuß Konkurrenz aus Dortmund. Dazu sind Klubs aus Italien und England interessiert. Freiburg fordert rund 20 Mio. Ablöse, Eintracht würde aktuell rund 15 Mio. bezahlen.
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