„Keine Angst vor niemandem“ – Ulm fegt Alba in die Ferien

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„Ihr könnt nach Hause fahr‘n!“

Die Fans in der Ratiopharm-Arena bedachten Alba Berlin mit höhnischem Spott. Die Ulmer Mannschaft jubelte, flexte, klatsche sich ab. Auf der anderen Seite standen die Gäste mit leerem Blick …

Ratiopharm Ulm hat gleich den ersten Matchball verwandelt – und steht im Halbfinale der Easycredit Basketball Bundesliga! Im dritten Spiel der Viertelfinal-Serie (Best-of-5) schlugen sie die Euroleague-Truppe mit 93:84 (43:45). Und verpassten Alba mit drei klaren Siegen in Serie einen sogenannten Sweep.

[–>„Wir sind bereit für einen Titel, wir sind bereit für die Finals“, sagte Center Marcio Santos mit breiter Brust. Der Brasilianer stellte mit 23 Punkten eine neue Bestleistung auf und wurde mit MVP-Sprechchören gefeiert.

Dabei hatte Bundestrainer Alex Mumbru im Vorfeld noch auf einen Berliner Sieg getippt! „Ich denke, Alba kann in Ulm gewinnen und dann geht die Serie weiter.“ Doch der Spanier hatte dabei nicht die Horror-Serie seines Landsmanns Pedro Calles (41) bedacht. Berlins Chef-Trainer hat jetzt (Klub-übergreifend) 15 Play-offs-Spiele in Serie verloren!

So wurden die Albatrosse nach einer Saison zum Vergessen zum ersten Mal seit 2016 ohne Siege wieder mit dem Besen aus dem Viertelfinale gekehrt.

„Ich hab‘ kein Bock, dieses Spiel zu analysieren“, sagte Albas Louis Olinde hinterher angefressen bei Dyn. „Wir haben dreimal verloren. Die Saison ist vorbei.“

Dabei machten die Berliner mit dem Rücken zur Wand ihr bestes Spiel der Serie. „Am deutlichsten sehe ich Alba in der Entschlossenheit verbessert“, analysierte Dyn-Experte Kostja Mushidi. „In der Entschlossenheit, die Zügel in die Hand zu nehmen. Aggressiv zu sein und nicht zurückzustecken.“ Dass die Halbzeit-Führung nicht höher ausfiel, lag mal wieder, dass sie sich zu viele Ball-Verluste leisteten – 12 allein in den ersten 20 Minuten!

BBL: Play-off-Viertelfinale: Ratiopharm Ulm fegt Alba Berlin in die Ferien

Nach der Pause ging die Intensität hoch. Erst legte sich Ulms Heißkiste Karim Jallow mit Louis Olinde an. Da rasselte Michael Kessens mit ihm aneinander. „Geil, das sind Play-offs“, freute sich Mushidi. Die Schiedsrichter sahen es anders, gaben Kessens ein Technisches Foul …

„Wilde Serie, viele Emotionen, das hatte richtig Play-off-Charakter“, schwärmte Jallow. „Alba hat noch mal alles auf dem Feld gelassen. Die waren im Survival-Mode.“

Und Richtung der Kritiker: „Die Leute können weiter reden, was sie wollen. Wir wissen, was wir können. Und wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken. Wir haben keine Angst vor niemandem.“

Ulm startete zuerst einen Lauf. Aber Alba konterte mit drei Dreiern in Folge – und holte sich die Führung zurück (62:61/28.). Play-offs! Krimi! Wahnsinn!

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[–>Quelle: BILD / Dyn21.05.2025

Als es drauf ankam, konnte Alba der Aggressivität und Energie der Ulmer nichts mehr entgegensetzen. Jallow, Santos und NBA-Kandidat Ben Saraf (20 Punkte, 7 Assists) übernahmen. Die Ulmer gewannen das Schlussviertel mit 31:17! Und haben in der gesamten Saison erst ein Heimspiel verloren – am 14. Dezember gegen Heidelberg.

Olinde wollte nicht sprechen – sein Kollege Malte Delow schon: „Es tut mir vor allem Leid für unsere Fans, die uns die ganze Zeit unterstützt haben. Und wirklich dieses Jahr durch viele Scheiße durchgehen mussten. Jeder von uns muss sich hinterfragen, sich Gedanken machen, was er dafür machen kann. Dass jeder für sich was findet, wo wir sagen, da müssen wir besser werden.“

Während die Berliner ihren Sommerurlaub planen können. Geht’s für Ulm kommende Woche weiter. Halbfinal-Gegner wird der Sieger der Serie zwischen den Löwen Braunschweig und den Fit/One Würzburg Baskets (Stand: 1:1).

Teaser-Bild

Foto: BILD<!–>

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