Auf den Malediven tankt Bob Hanning (57) nach einer anstrengenden Handball-Saison viel Sonne und Kraft. Die wird der Geschäftsführer des neuen Deutschen Meisters Füchse Berlin brauchen, denn nach seiner Rückkehr am 28. Juni warten zwei Herkulesaufgaben auf ihn: die Vertragsverhandlungen mit Meistertrainer Jaron Siewert und Sportvorstand Stefan Kretzschmar.
Beide Verträge laufen bis 30. Juni 2026. Verblüffend: Obwohl sie maßgeblich zum historischen Titelgewinn, dem ersten in der Klubgeschichte, beigetragen haben, sind die Vertragsverlängerungen bei beiden zurzeit offen.
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Füchse-Präsident Frank Steffel (59) sagt zu SPORT BILD: „Die Vertragssituationen von Jaron Siewert und Stefan Kretzschmar sind zwei große, wichtige Themen, die wir in diesem Sommer vernünftig und in aller Ruhe besprechen werden. Wir hören uns die Planungen der beiden an und brauchen bis spätestens zum Winter Klarheit. Das gilt auch für die Verträge unserer Leistungsträger Dejan Milosaveljev, Max Darj und Fabian Wiede.“
Kretzschmar selbst lässt offen, ob sein Wirken bei den Füchsen über Sommer 2026 hinaus gehen soll: „Ich empfinde aktuell sehr viel Spaß an meiner Arbeit. Der Vertrag bei den Füchsen geht noch ein Jahr. Ich werde im Sommer mal die Saison Revue passieren lassen und mir Zeit nehmen, um über meine Zukunft nachzudenken. Wir werden uns dann zu gegebener Zeit zusammensetzen.“
Vertragsverlängerungen stocken: Verlieren die Füchse Berlin Jaron Siewert und Stefan Kretzschmar?
Beim Trainer hingegen drängt sich der Eindruck auf, dass es vor allem die Klubführung ist, die sich die Vertragsverlängerung reiflich überlegt. Steffel sagt: „Die größten Fehler macht man immer im Erfolg. Deswegen müssen wir aufpassen, dass wir jetzt keine Fehler machen. Jaron ist seit fünf Jahren bei uns, und wir gehen nun gemeinsam in die sechste Saison. Wir sind super happy, wie er bei uns zu einer echten Persönlichkeit gereift ist. Die Frage für ihn ist doch: Wann ist für ihn der beste Zeitpunkt, etwas Neues zu machen?“
Im nächsten Jahr wohl noch nicht, wenn es nach Siewerts Berater Uli Roth (63) geht. Der 151-malige Nationalspieler, der u. a. 20 Jahre die Pop-Gruppe „Pur“ managte, sagt: „Wir würden gern verlängern. Ich habe das Gefühl, dass man ihn zu schätzen weiß. Wir sind tiefenentspannt. Wenn Berlin etwas verändern will, sehen wir weiter. Wir haben keine Angst.“
[–>Bereits am 20. Mai hatte sich Roth mit Siewert im Restaurant „Einstein Unter den Linden“ in Berlin getroffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Damals waren noch vier Spieltage zu absolvieren, und Berlin war noch nicht Meister. „Aber“, so Roth, „mein Telefon klingelt auch nach dem Meistertitel nicht häufiger, weil alle davon ausgehen, dass Berlin mit Jaron verlängert und gar nicht erst bei mir anrufen.“
Demnächst wird der Trainer-Berater erneut in die Hauptstadt reisen. Dann erwartet ihn ein anderer Gesprächspartner: „Ich werde mich Anfang Juli mit Bob in Berlin treffen. Wir werden das ganz entspannt angehen, möchten aber bis zum Supercup (23. August; d. Red.) wissen, was Sache ist. Jaron hat gezeigt, was er kann. Er hat sich in einem Umfeld mit vielen Alphatieren nicht nur behauptet, sondern seinen eigenen Weg gefunden und die Füchse in den vergangenen Jahren entscheidend mitgeprägt und entwickelt. Das wissen auch die Trainerkollegen aus der Bundesliga zu schätzen.“
Und die Füchse-Führung in Berlin. Dennoch stellt Präsident Steffel klar: „Wir wollen für ALLE die ideale Lösung finden und suchen in aller Ruhe die richtige Aufstellung für die nächsten Jahre. Natürlich müssen wir aufpassen, dass wir keine Übergangsjahre schaffen. In einer Mannschaft sollte es auch immer ein bisschen Veränderung geben. Das Bessere ist des Guten Feind, und Stillstand ist immer Rückschritt!“
Roth nimmt es sportlich, sagt: „Ich rede erst einmal nur mit dem Verein, bei dem er unter Vertrag ist. Wenn das nicht klappt, macht man den Markt auf.“
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Pikant: Der Berater hat auch andere Top-Trainer wie Magdeburgs Bennet Wiegert (43) und Lemgos Florian Kehrmann (47) unter Vertrag. In der Branche wird Letzterer als heißester Füchse-Kandidat ab 2026 gehandelt. Roth: „Ich kenne das Gerücht und kann es völlig entkräften.“
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