Eine Frage stellt sich in Leipzig: An welchem Tag ist RB falsch abgebogen? An dem, als Ralf Rangnick, der Visionär und Macher hinter dem Aufstieg des Vereins, RB 2020 endgültig verlassen hat? Oder an dem, als Boss Oliver Mintzlaff Ende 2022 in die Konzernzentrale nach Österreich gewechselt ist?
Sicher ist: Der Klub schafft sich ab. Dafür gibt es nun den Foto-Beweis. Für die Vorstellung des neuen Trainers Ole Werner nahm der ansonsten durchgestylte Klub einfach ein Foto aus Bremer Tagen und pinselte Werder-Logo und Sponsor weg. Wie peinlich ist das denn?! Respektlos dazu! Gegenüber Werder, gegenüber der Identität anderer Vereine.
[–>Daran, dass Werner im Urlaub war, kann es nicht gelegen haben. Auch der 1. FC Köln hat Anfang Juni die Verpflichtung seines neuen Trainers Lukas Kwasniok veröffentlicht, als der nicht in Köln weilte. Es wurde ein neutrales Foto herangezogen. Werner hätte auch ein Selfie schicken können. Das wäre authentisch gewesen.
So ist es einfach nur: Pfui. Und ein klares Zeichen dazu: RB schafft das ab, was RB so erfolgreich gemacht hat. Es war nicht das Geld allein, das Leipzig zum kometenhaften Aufstieg von der vierten Liga in die Champions League verholfen hat. Sondern der Antrieb, besser zu sein und es wirklich besser zu machen.
Kritiker und Neider hatten es schwer, stichhaltige Argumente gegen RB vorzubringen. Leipzig wurde angefeindet und hielt mit seiner DNA dagegen. Der Klub war bei Transfers schneller als andere, fand die besseren Spieler häufig früher und bekam sie deshalb günstiger. Die Mannschaft begeisterte mit tollem Fußball. Parallel dazu erlaubte man sich drumherum kaum Fehler, gab so wie gut keine Angriffsfläche.
Nun wird immer klarer, dass der sportliche Absturz mit dem Verpassen der Champions League in der vergangenen Saison anscheinend nur das größtmögliche sichtbare Zeichen für einen Niedergang war.
Leipzig hat, so wirkt es, die Flügel verloren, die dort nicht nur Red Bull verliehen hat, sondern vor allem Rangnick und Mintzlaff. Die Trainersuche lief schon ungewöhnlich holprig und kraftlos. Es mangelt an Glanz und Ausstrahlung. Es ist nicht mehr zu erkennen, wofür der Verein und die Mannschaft stehen wollen.
Das veröffentlichte Foto von Ole Werner steht dafür als selbst kreiertes Symbol.
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