Sportlich läuft es bei Hertha BSC. Fünf Spiele ohne Niederlage – vier davon gewonnen. Doch weder über den Dauertorschützen Fabian Reese (27/acht Tore in den letzten sechs Spielen) noch über Erfolgstrainer Stefan Leitl (47) wird in Berlin gesprochen. Stattdessen droht ein neues Machtgeschacher um Führungsposten und Einfluss.
[–>Nach einer starken und konstanten Führung sehnt sich der Hauptstadtklub schon seit Monaten. In den Ämtern sitzen vor allem Personen, die sich lange in der zweiten Reihe wohler gefühlt hatten. Präsident Fabian Drescher (42) wollte Vize unter Bernstein bleiben. Geschäftsführer Thomas Herrich (60) drängte viele Jahre nicht aus den Schatten der Bosse wie Michael Preetz (57) oder Fredi Bobic (53). Und Sportdirektor Benjamin Weber (45) ist weder vom Naturell noch vom Amt ein Anführer.
Bei der Suche nach einem neuen Boss ist Hertha auf Jonas Boldt (43) gekommen. Der Manager arbeitete in Leverkusen und beim HSV erfolgreich und ist seit knapp einem Jahr ohne Job. Nach Info von SPORT BILD traf sich Drescher vor rund zwei Wochen mit Boldt. Beide bekundeten starkes Interesse.
Boldt benötigt allerdings Gestaltungsspielraum. Bei Hertha heißt es, er solle Geschäftsführer, möglicherweise sogar CEO werden und hätte damit Entscheidungsgewalt. Pikant: Dafür wird wohl Herrich als Geschäftsführer (Vertrag bis Ende 2026) gehen müssen. Im vergangenen Jahr hatte die einst von Bernstein gegründete Ultra-Gruppe „Harlekins“ stark an Herrichs Position gesägt.
Die aktiven Fans haben bei Hertha viel Einfluss. Drescher, Anwalt zahlreicher Fans, hat ihnen sein Präsidentenamt zu verdanken. Boldt bündelt gern die Entscheidungsgewalt im Klub und steht für Ruhe in einem hitzigen Umfeld. Zu schnellen und unrealistischen Zielen, die Hertha immer wieder das Genick brachen, neigt er nicht. So könnte der Plan, dass die Berliner im nächsten, dem dritten Zweitliga-Jahr, wieder aufsteigen müssen, neu gestaltet werden.
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Und ein Fehler passiert Boldt sicher nicht: Anders als einige seiner Vorgänger wird er vorher in Herthas Bücher schauen wollen, um zu sehen, wie ernst die finanzielle Lage ist. Denn die Aufgaben in dem Bereich sind noch wichtiger als die sportlichen: Rück- oder Weiterverkauf der Anteile, Schuldenabbau und Lizenzsicherung.
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