Bob Hanning (57) ist inzwischen Edel-Fan der 2. Liga. „Ich schaue ganz viel 2. Liga, weil das richtig Spaß macht“, sagt der Boss der Füchse Berlin aus der Daikin Handball-Bundesliga.
Dass Hanning das sagt, ist kein Wunder bei dieser Spannung in der wahrscheinlich wahnsinnigsten Handball-Liga in ganz Europa. Sowohl der Kampf um den zweiten Aufstiegsplatz als auch der gegen den zweiten Abstiegsrang wird zu einem Krimi.
Handball-Wahnsinn: Ein Tor kann Auf- und Abstieg entscheiden
Die Situation an der Spitze: Der Bergische HC steht längst als Rückkehrer in die Bundesliga fest. Um Platz 2 tobt ein Zweieinhalb-Kampf. Das Sensations-Team vom TV Hüttenberg hat mit dem 34:27 gegen den TV Großwallstadt seine Ambitionen untermauert.
GWD Minden siegte 33:30 beim HC Elbflorenz in Dresden und muss auch am Dienstag im Nachholspiel bei der HSG Nordhorn-Lingen (19.30 Uhr, live bei Dyn/Anzeige) gewinnen, um punktgleich mit den Hüttenbergern zu bleiben.
Gelingt das den Ostwestfalen, wird das Duell gegen die Mittelhessen an den beiden letzten Spieltagen zu einem Wettrennen um Punkte UND Tore. Bislang hat Hüttenberg (+72) bei der Tordifferenz die Nase vor Minden (+57). Mindens Boss Nils Torbrügge: „Wir haben nur noch Endspiele.“
Nur noch theoretischer Natur sind die Aufstiegs-Chancen beim HBW Balingen-Weilstetten, der den TSV Dormagen knapp 29:28 besiegte. Die Balinger haben bei noch zwei ausstehenden Partien drei Punkte Rückstand auf Rang 2.
[–>Noch dramatischer ist die Lage im großen Keller der 2. Liga, der schon beim TuS Ferndorf auf Platz 9 (!) im Erdgeschoss beginnt. Ferndorf und die Eulen Ludwigshafen auf Abstiegsplatz 17 trennen gerade mal vier Punkte.
Torsten Appel, Geschäftsführer des involvierten TuS N-Lübbecke: „Ich bin nicht der einzige Klub-Verantwortliche, der kopfschüttelnd und machtlos auf diese Tabelle schaut.“
Im Raum zwischen Ferndorf und Ludwigshafen zittern alle Klubs vor dem Abstieg, der durch einen pikanten Vorgang mitentschieden werden könnte. Dabei geht es um den „Acht-Mann-Skandal“ beim Spiel des VfL Lübeck-Schwartau gegen den HC Elbflorenz am 23. Spieltag.
Lübeck erzielte damals den 33:33-Ausgleich in fast letzter Sekunde mit einem unbemerkten Mann zu viel auf der Platte. Dresden verpasste im Anschluss den Einspruch gegen die Spielwertung, deshalb ist aus einem bösen Regelfehler quasi eine Tatsachen-Entscheidung geworden.
Lübeck-Schwartau läge ohne den mit grobem Regelverstoß geholten Punkt gegen Dresden wegen der schlechteren Tordifferenz aktuell auf Platz 17 hinter den Eulen aus Ludwigshafen.
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