Duell der Frustrierten in Hamburg!
Das Spiel um Platz 3 – ein notwendiges Übel bei den EHF Finals in der Barclays Arena.
Der THW Kiel sichert sich Platz 3 in der European League, gewinnt das Duell der Halbfinal-Verlierer vor 12.000 Zuschauern gegen die MT Melsungen 37:31 (18:18). Der Lohn: 50.000 Euro.
Am Samstag hatten Melsungen (34:35 n. V. gegen Flensburg) und Kiel (31:32 n. V.) das Finale denkbar knapp verpasst.
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Beide Trainer, Filip Jicha (43/Kiel) und Roberto García Parrondo (45/Melsungen), rotieren durch, verteilen im sechsten (!) Duell beider Klubs in dieser Saison die Kräfte. Ihr Fokus gilt der Bundesliga. Kiel erwartet Leipzig am Mittwoch, Melsungen muss Donnerstag beim Titel-Thriller in Berlin ran (20 Uhr/live bei Dyn/Anzeige).
„Es ist ein großes Event, wir haben die Verantwortung gegenüber unseren mitgereisten Fans“, erklärt Parrondo. „Aber natürlich ist die Motivation eine andere, als wenn wir im Finale wären.“
Die vielen Wechsel und taktischen Variationen sorgen für ein zerfahrenes und wildes Spiel mit vielen Toren. Die letzte Konzentration fehlt auf beiden Seiten – vorn und hinten ist oft nur Halb-Gas angesagt.
Einzige Aufreger: Kiels Norweger Petter Overby (33) trifft den MT-Dänen Nikolaj Enderleit (27) am Hals (39.). Rot nach Videobeweis! Ohne VAR kassiert Ian Barrufet (21) nach einem Hals-Treffer (45.) gegen den Kieler Emil Madsen (24) glatt Rot.
Kiel setzt sich nach der Pause ab, packt ein paar Prozent Energie drauf. Torwart Andreas Wolff (34) sorgt für Stabilität, Dänen-Turbo Madsen für insgesamt 12 Tore. Beide Coaches verfolgen es mit mäßigem Puls.
Der ist bei Patrick Wiencek (36) deutlich höher! Das kleine Finale – für das Handball-Idol (drei Tore) ist es der Abschied von der internationalen Bühne. Kiels Ex-Nationalspieler wird noch einmal gefeiert. Bam-Bam haut sich hinten rein, trifft vorn 100 Prozent. Wiencek hilft kräftig mit, sichert dem THW Kiel so die Prämie von 50.000 Euro.
„Die Niederlage im Halbfinale war ein Tag zum Vergessen. Ich wollte unbedingt mein letztes Spiel in Europa gewinnen. Die Medaille ist Nebensache. Ich sauge die Emotionen jetzt auf und behalte die schönen Dinge im Kopf“, sagt Wiencek. „Jetzt sind es noch zwei Wochen. Ich hoffe, dass ich meine letzten vier Spiele gewinne. Dann kann ich auch in Rente gehen.“
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Wiencek wollte zum Abschluss noch eine Trophäe in den Händen halten vor den rund 1000 in Weiß gekleideten THW-Fans. Nach dem K.o. im Halbfinale flossen nur Tränen der Enttäuschung.
… auch bei Hessen-Klub Melsungen. „Es wäre schön, mal einen Titel zu holen. Aber so ist der Sport. Natürlich ist das Spiel um Platz 3 nicht das, was wir uns gewünscht haben. Dafür ist man Profi, dafür spielen wir Handball, auch wenn das Spiel um Platz 3 nicht reinpasst. Deshalb voller Fokus auf Donnerstag und nicht rumjammern“, erklärt Nationalspieler Timo Kastening (29).
[–>Der MT-Kapitän verfolgt den Kiel-Kracher von der Bank. Sein Fokus und der von MT-Coach Roberto García Parrondo (45) richtet sich auf die Partie am Donnerstag beim punktgleichen Tabellenführer Füchse Berlin – Meister-Gipfel in der Hauptstadt.
Verspielt Melsungen in fünf Tagen zwei Titel?
„Das will ich nicht hoffen“, sagt Torwart Carsten Lichtlein (42) zu SPORT BILD. Der Weltmeister von 2007 und MT-Trainer gehört seit sechs Wochen wieder zum Kader, nachdem sich Nebojša Simić (32) das Kreuzband riss.
Zurück auf der großen Handball-Bühne: Carsten Lichtlein (42)
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Handball-Rentner Lichtlein zeigt, dass er trotz seiner 42 Lenze nichts verlernt hat: „Die MT spielt eine starke Saison, ist sehr konstant und war bei jeder Titel-Entscheidung bis zum Ende dabei. Als Spieler will man dann aber auch was in den Händen halten. Die Aufgabe in Berlin wird verdammt hart. Berlin wird mit ungeheurem Tempo kommen.“ Und Welthandballer Mathias Gidsel (26) …
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