Das Problem von Max Verstappen (27) wurde in den Schlussrunden des Großen Preises von Spanien sichtbar. Der beste Fahrer der Formel 1 stößt gerade an seine Grenzen. Wie jeder Beste einmal. Man sieht in diesem Jahr deutlich, dass seine Grenzen sein Material sind – und seine Emotionen. Besserung ist keine in Sicht.
Der Beste hat die schlechtesten Karten!
Nicht nur seine Chancen auf Siege und den Gewinn eines fünften WM-Titels sind durch den zu langsamen Red Bull in Gefahr, sondern auch seine Zukunft. Seit Monaten ranken sich diverse Gerüchte um den viermaligen Champion. Bleibt er? Geht er? Wenn ja, wohin? Oder hört er sogar auf?
Die Wahrheit ist: Die vielen Optionen, die Verstappen auf den ersten Blick zu haben scheint, gibt es gar nicht!
[–>Der bisher heißeste Kandidat war immer Mercedes. Toto Wolff (53), Teamchef und Mitbesitzer der Silberpfeile, machte nie ein Geheimnis daraus. Über Monate warb er öffentlich um den Holländer. Doch es ist ruhig geworden. Wolff weiß, dass er mit George Russell (27) und Kimi Antonelli (18) eine der besten Fahrerpaarungen der Königsklasse des Motorsports hat. Während der Brite in das Erbe von Lewis Hamilton (40), die Rolle als Nummer-eins-Fahrer, hineingewachsen ist, kommt das Top-Talent aus Italien immer besser in Fahrt.
Sollte Wolff plötzlich wieder um Verstappen werben, würde er damit nicht nur (öffentlich) in große Erklärungsnot kommen, sondern auch seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen. Das belegt: Der am Ende des Jahres auslaufende Vertrag von Russell soll verlängert werden. Wolff: „Wir werden das zeitnah erledigen.“
Denn der Österreicher weiß: Nach drei unruhigen Jahren ohne WM-Titel sollte Ruhe und Kontinuität der Weg an die Spitze sein. Verstappen und sein Umfeld würden da nicht so gut reinpassen.
Eine Tatsache, die auch andere Teams zum Stirnrunzeln bringt. Ferrari setzt in den nächsten Jahren voll auf Charles Leclerc (27/Vertrag bis mindestens 2028). Das Arbeitspapier von Lewis Hamilton läuft bis Ende 2026 – inklusive Option auf eine weitere Saison. Ähnlich sieht es bei McLaren aus. Dort sind die beiden Top-Piloten Oscar Piastri (24) und Lando Norris (25) bis 2028 und 2027 gebunden.
Auto überschlägt sich: Heftiger Rallye-Crash von Verstappen-Vater
Bliebe für Verstappen realistisch nur noch Aston Martin. Der britische Rennstall will sich in den kommenden Jahren zu einem Titel-Team entwickeln – koste es, was es wolle. Milliardär und Miteigentümer Lawrence Stroll (65) hat mit Adrian Newey (66) den erfolgreichsten Designer der Formel-1-Geschichte von Red Bull losgeeist. Wer würde da besser passen als der beste Fahrer? Ein bewährtes Duo. Schließlich konnten Newey und Verstappen gemeinsam bei Red Bull vier Fahrer- und zwei Konstrukteurs-Titel einfahren.
Aber: Verstappen weiß genau, dass Newey bei Red Bull auch fünf Jahre gebraucht hat, bis der Brause-Rennstall den ersten WM-Erfolg (mit Sebastian Vettel 2010) gewinnen konnte. Der Holländer hat sicher keine Lust (und keine Geduld) mehrere Jahre auf seine nächste WM-Krone zu warten.
Gut möglich, dass er das aber muss. Ihm fehlen nicht nur die Alternativen, Red-Bull-Teamchef Christian Horner (51) dämpft auch die Erwartungen an seinen Rennstall für die Zukunft. Grund: Ab 2026 greift ein neues technisches Reglement. Erstmals wird Red Bull (in Kooperation mit Ford) mit einem eigenen Motor an den Start gehen. Horner sagt zu SPORT BILD: „Es wäre arrogant von uns zu glauben, dass wir sofort besser sein können als unsere Konkurrenz. Ferrari ist in diesem Feld seit 75 Jahren, Mercedes seit rund 25. Audi und Honda haben ebenfalls einige der besten Antriebe der Welt in verschiedenen Motorsportbereichen gebaut. Wir müssen uns erst unsere Sporen verdienen. Nächstes Jahr steht ein Neustart an.“
Genau das ist das Dilemma von Verstappen. Deswegen halten es intern bei Red Bull immer mehr für möglich, dass der Superstar seine Formel-1-Karriere Ende 2026 beenden könnte. Denn der Beste hat – im Moment – die schlechtesten Karten.
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