Matchball vergeigt!
Ratiopharm Ulm verliert Spiel vier in der Playoff-Halbfinalserie bei den Fit/One Würzburg Baskets mit 77:78. Die Entscheidung um den Einzug ins Endspiel um die deutsche Meisterschaft in der Easycredit Basketball-Bundesliga damit vertagt! Auf höchst dramatische Weise.
Das sieht man selten: Basketball-Dunk geht komplett daneben
Bis dato hatte Würzburg in den Playoffs noch kein Heimspiel verloren. Und zeigte direkt, dass sie das auch weiterhin nicht vorhatten.
Von Anfang an on fire: Zac Seljaas (27). Würzburgs Vokuhila-Profi reißt seine Mitspieler und die Fans direkt mit – und liefert. Bei 17:10 im ersten Viertel nimmt Ulm-Trainer Ty Harrelson (44) die erste Auszeit: „Ich habe es euch in der Kabine gesagt, sie gehen früh zu Seljaas.“ Der hat zu dem Zeitpunkt schon drei von vier Dreier-Versuchen getroffen.
Bis zur Pause ist die Partie richtig eng und umkämpft. Würzburg führt 44:41 – alles offen für die zweiten 20 Minuten.
Femerling: „Ich bin gespannt, ob Würzburg die Energie halten kann.“ Können sie! Jedoch mitunter ein bisschen zu sehr. Ausgerechnet Topstar und Hauptrunden-MVP Jhivvan Jackson (26) kassiert Anfang des dritten Viertels sein drittes Foul. Und weil er obendrein noch abwinkt, gleich noch ein technisches obendrauf. Heißt: Beim nächsten Foul muss er zuschauen! Deswegen bringt ihn Coach Filipovski erstmal nicht mehr.
Dyn-Kommentator Stefan Koch: „Da holt er sich in einer Situation Foul 3 und 4. Das ist etwas, das nicht zusammenpasst mit der Auszeichnung MVP. Ein MVP muss solche Situationen besser händeln.“
Experte Patrick Femerling stimmt zu: „Vor allem, wenn seine Rolle in der Mannschaft so groß ist. Dann muss er sich der Verantwortung auch bewusstsein. Das ist natürlich eine eklatante Schwächung der Würzburger.“
Die führen zum Foul-Zeitpunkt 52:42 (23. Minute). Zum Drittelende ist der Vorsprung futsch (63:63).
[–>Jackson kehrt zwar zu Beginn des letzten Abschnitts zurück aufs Parkett, doch sein Auftritt dauert nur noch weitere 62 Sekunden. Foul 5 — Feierabend!
Aber Würzburg kämpft ohne seinen Leader wie wild um Spiel 5. Nach dem Motto: Jetzt erst recht!
Wie zu Beginn übernimmt auch jetzt vor allem einer die Verantwortung: Zac Seljaas. Zusammen mit Hannes Steinbach ist er bester Werfer seiner Mannschaft (16 Punkte)
Die entscheidende Szene: 48 Sekunden vor Schluss führen die Ulmer mit 77:76, sind im Ballbesitz. Auf dem Weg zum Korb setzt Seljaas einen herausragenden Block an, erobert den Ball 29 Sekunden vor Ende. Der Ball kommt zu Mintz, der nimmt den Wurf – und trifft 8,9 Sekunden vor Schluss zum 78:77!
Was für ein Krimi! Auszeit Ulm — und noch ein letzter Abschluss? Nein! So weit kommen sie erst gar nicht, weil Würzburg erneut den Ball klaut, dann die Uhr herunterlaufen lässt. Riesen-Jubel in der Tectake-Arena! Der Außenseiter erzwingt tatsächlich Spiel 5, das am Donnerstag um 18.30 Uhr (Dyn live) steigt.
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