Bayern vs. Ulm – Basketball-Finale ist Kampf der Systeme

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In der Kabine von Ratiopharm Ulm gibt es ein Ritual. Nach Trainingseinheiten werden Videos von der Meisterfeier von 2023 abgespielt. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte war eine Sensation. Der schwäbische Kleinstadt-Klub setzte sich damals in vier Spielen gegen das beste Team der Hauptrunde durch – die Telekom Baskets Bonn mit Super-Star TJ Shorts (27) und Erfolgstrainer Tuomas Iisalo (42/inzwischen Memphis Grizzlies).

Sportchef Thorsten Leibenath (50) gefällt die Angewohnheit seiner Profis: „Das zeigt, dass die Jungs den richtigen Drive verspüren. Die Mannschaft hat eine gute Balance. Junger Hunger, gepaart mit Routiniers. Und vielleicht haben wir ja noch ein Ass im Ärmel …“

[–>Ab Sonntag (18 Uhr, live bei Dyn/Anzeige) geht es für die Ulmer in der Easycredit Basketball Bundesliga erneut um den Titel. Im Traumfinale gegen den Hauptrunden-Ersten FC Bayern. „Da spielen die zwei besten Mannschaften der Liga im Finale“, sagt Münchens Trainer Gordon Herbert (66). „Und ich glaube nicht, dass man etwas Besseres verlangen kann.“

Für Favorit München (Etat: rund 30 Mio. Euro) ist die Meisterschaft nach zwei vergebenen Gelegenheiten in Pokal und Euroleague die letzte Titel-Chance. Ein Ulmer Sieg wäre das nächste Wunder.

„Das ist David gegen Goliath“, vergleicht Ulm-Boss Dr. Thomas Stoll (58) die Kräfteverhältnisse. Sein Klub (Etat: 9,1 Mio. Euro) hat sich als die Nummer zwei in der Liga etabliert. Der Campus und die Nachwuchs-Arbeit sind inzwischen weltweit ein Begriff. NBA-Star Isaiah Hartenstein (27/spielt mit Oklahoma City Thunder selbst gerade das Finale) stieg dieses Jahr als Investor ein. Mit Ben Saraf (19) und Noa Essengue (18) stehen die nächsten beiden Ulmer Talente beim Draft vor dem Sprung in die NBA.

„Im Übertragen von Verantwortung an junge Spieler sind wir besser als die Bayern“, sagt Leibenath. „Das ist ja auch unsere Strategie. Wir können viel weniger zahlen, aber wer zu uns kommt, bekommt von Tag eins an Verantwortung.“

BBL: FC Bayern vs. Ratiopharm Ulm: Basketball-Finale ist Kampf der Systeme

Auf dem Weg zum Überraschungs-Titel wischten die Ulmer vor zwei Jahren die Bayern im Halbfinale mit 3:0 aus Wettbewerb. Diese Saison sind sie das beste Heimteam, verloren zu Hause nur ein einziges Mal – am 14. Dezember gegen Heidelberg (67:69).

Darum gibt sich Anführer Karim Jallow (28) vor der Serie selbstbewusst: „Ich habe es die ganze Saison gesagt: Wir verstecken uns vor niemandem. Wir haben höchsten Respekt vor Bayern, aber wir wissen, was wir können. Wir fokussieren uns auf uns so gut es geht. Mit der Mannschaft, denke ich, ist alles möglich.“

„Scheiß auf das alles heute!“: Plötzlich tröstet Moderatorin Playoff-Verlierer

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[–>Quelle: BILD/ TikTok @eleni_withamic07.06.2025

Leibenath beantragte bei der Liga schon mal vorsorglich die Verlegung von Spiel vier (24.6.) und fünf (26.6.). Weil der NBA-Draft am 25. und 26. Juni in New York steigt, würden Saraf und Essengue sonst womöglich den (bislang) größten Moment ihrer Karriere verpassen …

Die Bayern benötigten im Halbfinale gegen Heidelberg ein Spiel weniger, hatten dadurch zwei Tage mehr Erholungszeit. Dafür hat der Euroleague-Vertreter allerdings auch schon 78 Pflichtspiele in den Knochen (Ulm „nur“ 59). „Wir hatten vor dem Halbfinale einen kleinen Downer, waren ein bisschen flat“, gesteht Bayerns Weltmeister Andreas Obst (28). „Aber wenn es auf die Final-Serie zugeht, da kommt die Energie von allein hoch. Wir freuen uns sehr. Das wird eine heiße Runde werden.“

Teaser-Bild

Foto: BILD<!–>

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