Das Ziel ist klar: Erstmals seit 1998 will der englische Traditions-Rennstall McLaren beide Weltmeister-Titel in der Formel 1 abräumen. Für die Bosse um CEO Zak Brown (53) und Teamchef Andrea Stella (54) könnte es dabei kaum besser laufen.
McLaren hat das beste Auto, liefert als einziger Rennstall auf allen Streckenprofilen konstant gute Leistungen. Und dennoch droht der Rennstall jetzt aus der Kurve zu fliegen. Besser gesagt: zu crashen.
Beim Großen Preis von Kanada knallte Lando Norris (25) vier Runden vor Schluss bei einem Überholversuch in das Heck seines Teamkollegen Oscar Piastri (24).
[–>Während Letzterer das Rennen als Vierter beenden konnte und seine WM-Führung auf 198 Punkte ausbaute, musste der Brite seinen Boliden liegend abstellen – und verlor so wichtige Zähler im Titelrennen (derzeit 176).
Ein Anfängerfehler, über den vor allem Max Verstappen (27) lacht, der jetzt 155 WM-Punkte hat.
Pikant: Trotz des Unfalls will McLaren weiterhin keine Stallorder und sich nicht auf eine klare Nummer 1 festlegen.
RTL-Experte Günther Steiner (60)
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Ex-Haas-Teamchef und RTL-Experte Günther Steiner (60) hält das für falsch. Er sagt: „McLaren braucht eine Stallorder. Anders kannst du Verstappen nicht schlagen. Intern wird das garantiert schon diskutiert, aber ich denke, dass die Verantwortlichen keinen ihrer Fahrer verstimmen wollen. Sie hoffen, dass sich das Thema von allein erledigt, indem einer aus dem Titelrennen ausscheidet. Ein Spiel mit dem Feuer! Die Konkurrenz wird immer stärker. McLaren muss handeln, sonst werden sie überholt.“
Statt Teamorder sollen die „Papaya-Regeln“, die nach der orangenen Farbe des Rennstalls benannt sind, für Ordnung sorgen. Den Kodex haben beide Fahrer unterschrieben.
► Hart, aber fair! Piastri und Norris dürfen sich duellieren, müssen sich dabei aber innerhalb des Regelwerks bewegen.
► Kein Risiko! Der Erfolg des Teams steht an erster Stelle. Beide Piloten müssen so fahren, dass es zu keinen Unfällen kommt und dadurch Punkte verschenkt werden.
Lando Norris hat mit dem Crash gegen die Papaya-Regeln des McLaren-Rennstalls verstoßen
► Möge der Bessere gewinnen! Zeichnet sich im Verlaufe der Saison ab, dass einer der Piloten keine realistische Chance auf den WM-Titel hat, wird er seinen Teamkollegen so gut es geht unterstützen – und dafür seinen persönlichen Erfolg bei Rennen hintanstellen.
Norris hat gegen Punkt 2 in Kanada verstoßen, interne Konsequenzen gab es nicht. Für Formel-1-Experte Christian Danner (67) richtig so: „Norris hat einen leichtfertigen Fehler gemacht. Dass er keine Strafe bekommen hat, ist gut so. Aber McLaren sollte in Zukunft mit einer Stallorder und nicht mit den ,Papaya Rules‘ arbeiten.“
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Zu viele Fehler macht der Brite im Vergleich zu Piastri. Danner weiter: „Oscar ist der Fahrer mit WM-Potenzial. Er kann gegen Verstappen bestehen. Denn auch wenn der Red Bull das schlechtere Auto ist, ist Max wie ein Terrier. Der beißt sich einmal fest und lässt nicht mehr los. Max wird bis zum Ende um den Titel mitfahren.“
Der Konstrukteurs-Titel ist McLaren bei 175 Punkten Vorsprung vor Mercedes (374 zu 199) nach 10 von 24 Rennen kaum zu nehmen. Bei den Fahrern sieht es anders aus. Die Gefahr: Wenn zwei (Teamkollegen) sich streiten – freut sich der Dritte.
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