Es sind lange Tage für Sebastian Kehl (45). Wegen der Zeitverschiebung muss Dortmunds Sportdirektor schon morgens früh ans Telefon – um 6 Uhr in Florida ist es in Deutschland bereits Mittag. Und die Termine in den USA ziehen sich bis spätabends. Doch es lohnt sich. Kehl erlebt gerade seinen bislang erfolgreichsten Sommer als BVB-Sportdirektor. SPORT BILD kennt seine Deals im Detail.
► Jamie Gittens (20): Der Flügelspieler wechselt zu Chelsea, Dortmund kassiert rund 65 Mio. Euro inklusive Boni. Noch vor rund drei Wochen lehnte der BVB eine 55-Mio.-Offerte ab. Kehl soll es gewesen sein, der sich intern durchsetzte, indem er sagte: Behaltet die Nerven, ich werde Gittens in diesem Sommer zu einem noch höheren Preis verkaufen! Sport-Geschäftsführer Lars Ricken (48) stimmte ihm daraufhin zu. Den Durchbruch schaffte Kehl Anfang der vergangenen Woche, als er die Chelsea-Delegation persönlich zu Verhandlungen in Fort Lauderdale traf. Sein Signal: Der BVB werde von seinen Forderungen nicht abweichen. Chelsea knickte ein.
► Youssoufa Moukoko (20): Der Stürmer wechselt für fünf Mio. Euro Ablöse zum FC Kopenhagen, hinzu können Boni in Höhe von einer Mio. Euro kommen. Die eine Hälfte muss Moukoko durch Einsätze erspielen, die andere der dänische Verein durch Erfolge.
Kehls Top-Deal: Moukoko, der noch ein Jahr Vertrag besaß und deutlich mehr als fünf Mio. Euro pro Jahr einstrich, bekommt keinen Cent Abfindung. Hinzu kommt: Die Borussia verhandelte eine Weiterverkaufsklausel in den Vertrag mit Kopenhagen, diese liegt bei rund zwölf Prozent. Heißt: Sollte Moukoko den Durchbruch schaffen und später für deutlich mehr Geld verkauft werden, kann das dem BVB noch mal Millionen einbringen.
[–>► Kjell Wätjen (19): Der Mittelfeldspieler wechselt per Leihe zu Bochum – ohne Kaufoption. Der Zweitligist muss eine Leihgebühr von rund 300 000 Euro zahlen – die sich jedoch durch Einsätze Wätjens verringern kann. Spielt der deutsche U19-Nationalspieler regelmäßig, kann die Summe fast auf null sinken. Der Plan der Borussia: Wätjen soll Spielpraxis bekommen. Mit dem Deal wollen sie Bochum quasi zwingen, ihn spielen zu lassen.
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Aufgrund des Gittens-Verkaufs stehen Kehl und Ricken nun 30 bis 40 Mio. Euro Transfer-Budget zur Verfügung. Klar ist: Der heiß gehandelte Ardon Jashari (22/Club Brügge) ist kein Thema mehr. Der BVB hat sich aus dem Poker verabschiedet, da schon jetzt ein Überangebot im Mittelfeld besteht.
Durchaus ernst zu nehmen ist hingegen das Interesse an Eindhovens Flügelspieler Johan Bakayoko (22). Der BVB steht mit der Spielerseite im Austausch. Die Ablöse würde rund 25 Mio. Euro betragen.
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