Die Fahrer-Weltmeisterschaft in der Formel E ist vorzeitig entschieden!
Der Brite Oliver Rowland (32) ist der neue Elektro-Champion. Das steht zwei Rennen vor Saisonende (26./27. Juli in London) schon fest.
Ex-Formel-1-Star und Motorsport-Experte Christian Danner (67) blickt im Interview auf die Entscheidungen des Berlin-Wochenendes (12./13. Juli) zurück und wagt schon einen Ausblick auf die neue Saison.
Christian Danner (67) fuhr von 1985 bis 1989 insgesamt 36 Rennen in der Formel E
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Danner: „Rowland ist der verdiente Weltmeister“
SPORT BILD: Sonntag wurde in Berlin vorzeitig der Weltmeister der Formel E gekrönt. Warum war Rowland diese Saison so dominant und was ist bei Pascal Wehrlein schiefgelaufen?
Christian Danner (67): Die Formel E ist immer ein bisschen eine Wundertüte. Im Gegensatz zu anderen Motorsportarten weiß man nie so genau, was als Nächstes passiert. Es kann viel schiefgehen: nicht nur Unfälle, sondern auch etwa das Haushalten mit der Energie.
Wer genau was richtig oder falsch gemacht hat, kann man deshalb nicht sagen. Aber Rowland ist eine stabile und gute Saison gefahren und ist deshalb auch der verdiente Weltmeister.
[–>In Berlin wurde Wehrlein am Samstag Zweiter, holte dann die Pole für das Rennen am Sonntag – am Sonntag landete abgeschlagen auf Platz 15 und verlor den Titel. Lag es an der Team-Taktik?
Hinterher ist man natürlich immer schlauer. Man kann ja nicht vorhersagen, wie sich so ein Rennen entwickelt. Da gehört gerade in der Formel E vor allem auch Glück dazu und das war Porsche nicht vergönnt.
Was bedeutet der etwas enttäuschende Ausgang der 11. Saison für Wehrlein für die nächste Saison von Porsche?
Team-Chef Florian Modlinger ist ein Mann der Taten, der sehr gut analysieren wird, was nicht funktioniert hat. Er ist sehr kompetitiv und wird jeden Stein umdrehen, um nächstes Jahr wieder erfolgreich zu sein bzw. noch erfolgreicher zu sein. Er hat Porsche zu dieser Größe in der Formel E gemacht, die sie aktuell sind. Viel Zeit ist nicht, im Dezember geht es ja schon wieder los, aber ich traue ihm zu, dass er da die richtigen Schlüsse zieht.
Und Pascal Wehrlein?
Pascal Wehrlein wird auch in der nächsten Saison den Titel zum Ziel haben und angreifen, das ist ganz klar. Man darf nicht vergessen: Er hat auch in anderen Klassen schon gezeigt, was er kann, inklusive der Formel 1 – auch, wenn er da das Pech hatte, kein gutes Auto zu haben. Aber er ist eine echte Hausnummer, keine Frage.
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Glauben Sie, dass Porsche die nächste Saison mit beiden Fahrern, also Wehrlein und Antonio Felix da Costa, weiter bestreiten wird?
Das ist schwierig zu sagen. Bei Wehrlein bin ich mir sehr sicher, dass er bei Porsche bleibt. Bei da Costa wird sicherlich diskutiert werden. Fakt ist aber: Du brauchst einen Fahrer mit Erfahrung, der abgeklärt genug ist. Und dafür wird Modlinger mit Sicherheit sorgen.
Wie hat Ihnen persönlich das Berlin-Rennen gefallen?
Mir gefällt das Rennen in Berlin wahnsinnig gut. Es ist inzwischen schon etabliert, und es ist wichtig, solche Signature-Races zu haben. Die Formel E braucht noch etwas mehr Aufmerksamkeit und Wahrnehmung in der Breite. Die Sport-Konsumenten müssen noch besser abgeholt werden. Denn: Es ist ein ganz toller Motorsport, auch wenn er anders ist. Und ich persönlich finde die Rennen sehr unterhaltsam.
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