Alle sprechen über ihn, aber aktuell noch keiner mit ihm! Frankfurts Sport-Vorstand Markus Krösche (44) zeigt auch im Sommer-Transferfenster wieder, was ihn so begehrt macht. Hugo Ekitiké (23) wechselt für 90 plus 5 Millionen Euro Boni von Eintracht zum englischen Meister Liverpool. Der nächste Mega-Transfer von Krösche, der die Branche in Staunen versetzt.
Immerhin hat der „Transferkönig der Bundesliga“ (Lothar Matthäus) in nur zwei Jahren Randal Kolo Muani (26/für 95 Mio. zu Paris St-Germain), Omar Marmoush (26/für 80 Mio. zu Manchester City) und Ekitiké für insgesamt 270 Mio. Euro an Topklubs transferiert. Nicht zu vergessen, dass es noch 34 Mio. für Offensiv-Spieler Jesper Lindstrøm (25/SSC Neapel) und 40 Mio. für Verteidiger Willian Pacho (23/PSG) gab. Fehleinkäufe wie den Norweger Jens Petter Hauge (25/8,2 Mio. Ablöse) zu Beginn seiner Eintracht-Zeit im Jahr 2021 sind die Ausnahme.
[–>Die große Frage: Wie lange bleibt Krösche noch in Frankfurt? Zwar hat der gebürtige Hannoveraner seinen Vertrag erst im vergangenen Jahr bis 2028 verlängert. Dass er diesen aber bis zum Ende erfüllt, glauben auch in Frankfurt nur wenige. Das Getuschel in der Branche nimmt täglich zu. Vor drei Wochen kam zunächst Ex-Nationalspieler Mario Basler (56) mit vermeintlichen Insider-Informationen ums Eck. Basler erklärte verschiedenen Medien, dass Gespräche zwischen Bayern München und Krösche bereits weit fortgeschritten seien. Noch weiter aus dem Fenster lehnen sich einige ehemalige Bundesliga-Manager, die hinter vorgehaltener Hand erzählen, dass Krösche schon im Oktober als neuer Sportchef bei den Bayern aufschlägt. Möglich, dass da einige schon auf Krösches Nachfolge in Frankfurt schielen. In der Vergangenheit wurden der Ex-Frankfurt-Kapitän Christoph Spycher (47)und der frühere HSV-Boss Jonas Boldt (43) mit Eintracht in Verbindung gebracht.
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Aber: Krösche kassiert einen großen Anteil seiner im Frankfurt-Vertrag festgehaltenen Prämien offenbar erst im Jahr 2026, was erst einmal für Eintracht spricht. Und er lässt aktuell selbst keine Luft an einen vorzeitigen Abschied aus Hessen, auch wenn er einen Wechsel „grundsätzlich nie ausschließen“ würde. Aber es gibt auch eine klare Absprache zwischen Krösche und Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann (53), dass beide sich gegenseitig rechtzeitig informieren würden, wenn ein Abgang in Aussicht steht.
Die Wahrheit ist: Nach Informationen von SPORT BILD gab es zwischen Krösche und den Bayern-Bossen noch keinen Kontakt. Der Frankfurt-Boss würde auch nie hinter dem Rücken von Münchens Sport-Vorstand Max Eberl (51) oder Sportdirektor Christoph Freund (48) mit dem Rekordmeister verhandeln. Mit Freund arbeitete Krösche in seiner Zeit bei RB Leipzig eng zusammen, da der Österreicher bei RB Salzburg tätig war. Und auch mit Eberl hat er ein gutes Verhältnis. Wer Krösche kennt, weiß, da würde er nie falschspielen. Aber: Eberl wird von den Bayern intern im laufenden Transferfenster genau beobachtet. Und in München gibt es mächtige Stimmen, die sagen: Wenn man sich von Eberl trennt, dann braucht es einen Cut und einen neuen starken Mann – heißt: Ein „weiter so“ mit dem Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen (57) und Freund an der Spitze könne es auf Dauer nicht geben.
[–>Im Aufsichtsrat der Münchner fiel der Name Krösche bereits, aber es soll auch Zweifel geben, ob dessen Konzept auch in München greifen würde. Klar ist: Krösche würde sich weder bei Transfers noch bei seinem Führungsstil von den Bayern-Bossen hineinreden lassen.
Die Frage ist deshalb auch: Passen Krösches Stärken zu dem, was in München gebraucht wird? Der Eintracht-Boss gab in den vergangenen vier Jahren rund 200 Millionen aus und nahm im selben Zeitraum rund 400 Millionen ein. Das sind echte Traumzahlen. Das erste Ziel der Bayern ist aber nicht, mit Transfers Überschüsse zu erzielen – sondern Titel zu gewinnen.
In Dortmund hätten sie unterdessen gerne beides. Und nicht nur aufgrund der Nähe seines Familien-Standorts Paderborn hatte sich der BVB im Frühjahr gute Chancen ausgerechnet, Krösche zurück in den Westen zu locken. Pech: Die Ausstiegsklausel, die im vergangenen Winter nach SPORT-BILD-Info bei rund acht Mio. gelegen hatte, war abgelaufen. Als über einen engen Vertrauten von Dortmund-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (66) erste Gespräche geführt wurden, war das aber noch kein Problem. Denn Dortmund war Tabellenelfter, soll zu diesem Zeitpunkt bereit gewesen sein, Eintracht eine Ablöse im zweistelligen Millionen-Bereich für Krösche zu bieten.
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Im April wollte der BVB eine Zusage von Krösche, dann in die Verhandlungen mit den Frankfurtern gehen. Doch eine Zusage gab es vom Eintracht-Vorstand nicht, da klar war, dass Frankfurt erst die Qualifikation für die Champions League schaffen musste, bevor es wirklich hätte konkret werden können. Dann wurde Dortmund im Verlauf der Wochen immer besser, packte mit Trainer Niko Kovac (53) noch Platz vier – und das Thema Krösche wurde auf Eis gelegt.
Fragt sich nur, wie lange? Auch diesen Winter soll es in Krösches Vertrag eine Ausstiegsklausel geben. Muss sich der FC Bayern deshalb beeilen, damit Krösche nicht am Ende mit Dortmund den Großangriff auf die Münchner plant? Dass Krösche für beide Klubs, aber auch für Vereine aus der Premier League oder die AC Mailand interessant ist, liegt an seinem Auftreten. Ob intern, auf dem Transfermarkt oder Spielern gegenüber – Krösche vertraut man!
Doch wie kamen die vielen Millionen in Frankfurt überhaupt zustande? Ein spannendes Beispiel: Lindstrøm hatte im Juni 2023 ein Angebot aus Leipzig vorliegen, der damalige RB-Manager Eberl wollte den Dänen unbedingt haben. Doch 25 Millionen Euro Ablöse waren Krösche zu wenig, er lehnte ab. Der Frankfurter Aufsichtsrat war irritiert, fragte, wie man eine solche Summe für den verletzungsanfälligen Lindstrøm ablehnen könne. Krösche blieb cool und kassierte aus Neapel wenig später 30 Mio. plus vier Mio. Boni. Also neun Millionen mehr!
[–>Wie er Manchester City 80 Mio. für Super-Torjäger Marmoush rausleierte, erzählte Krösche zuletzt im BILD-Podcast „Phrasenmäher“. In den Verhandlungen mit Man-City-Sportdirektor Txiki Begiristain (60) offenbarte der Frankfurt-Vorstand schnell, welchen Preis er haben will. „Ich versuche, sowohl bei Verkäufen als auch bei Käufen die Zahl vorzugeben und damit klarzumachen, in welchem Rahmen man sich bewegt. Da muss man nicht künstlich irgendetwas hochpushen. Ich habe Txiki gesagt, dass es im Winter schwierig ist, Ersatz zu finden. Und wir es nur machen, wenn es außergewöhnlich ist – und dann habe ich 80 Millionen Euro als unseren Preis genannt.“
Begiristain machte den Transfer innerhalb von einer Woche klar. Krösche: „Wenn du solche Profis auf der anderen Seite hast wie ihn, gibt es da keine riesigen Diskussionen, weil jeder den Markt einschätzen kann. Ein Credo ist von mir: Am Ende müssen alle zufrieden sein.“
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