Bei der PR-Tour in Brasilien ist das bekannteste Fußball-Gesicht von Red Bull nicht dabei. Während die Spieler von RB Leipzig um Xavi Simons (22), Benjamin Sesko (21) und Peter Gulacsi (35) am vergangenen Wochenende mit Red-Bull-Direktor Mario Gomez (39) Schwester-Klub Bragantino besuchten und einen Samba-Kursus absolvierten, reiste Jürgen Klopp (57) 10 000 Kilometer entfernt zur Meisterfeier seines Ex-Klubs Liverpool nach England.
Mitte dieser Woche hält Klopp einen Vortrag bei Software-Gigant SAP in Madrid. Bereits am Tag des Abflugs nach Südamerika hatte der „Head of Global Soccer“ in Liverpool eine Charity-Organisation des Vereins besucht, für den er weiter als Ehrenbotschafter tätig ist und bei der er als Gastredner auftrat.
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Damit wird auch nach außen sichtbar, was hinter den Kulissen im Vertragspoker besprochen wurde. Vor der Unterschrift des Coups ließ sich Klopp zusichern, dass er weiter für seine langjährigen (Werbe-)Partner da sein darf. Red Bull akzeptierte – das Bild, das daraus entsteht, wird trotzdem diskutiert. Intern und extern.
Auch sechs Monate nach seinem Amtsantritt fragen sich viele: WAS MACHT KLOPP EIGENTLICH GENAU BEI RED BULL?
SPORT BILD dokumentiert, wie er arbeitet.
Die Fakten: Hinter der Reise zu Liverpools Meisterfeier steckt ein Versprechen, das er bei seinem Abschied 2024 gegeben hatte. Beim letzten Heimspiel der neuen Saison ist er im Stadion. Da der Gegner der „Reds“ Crystal Palace hieß, konnte er sich mit Oliver Glasner (50) austauschen, der die Londoner verlassen könnte und in Leipzig neben Fàbregas bis zuletzt weit oben auf der Kandidaten-Liste stand.
[–>Dass Klopp beim Paris FC den Aufstieg in die erste französische Liga anschaute, während Leipzig zeitgleich in Bremen mit dem 0:0 die Cham-pions League verspielte, hatte terminliche Gründe. Die milliardenschwere Besitzer-Familie Arnault (unter anderem Louis Vuitton, Moët, Dior) wünschte sich einen Vertreter des Anteilseigners Red Bull vor Ort. Da Boss Oliver Mintzlaff (49) verhindert war, übernahmen Klopp und Gomez, die sich sofort nach ihrer Ligue-2-Tour das Desaster in Bremen auf Video anschauten.
Vor allem bei der Trainersuche wird deutlich, wie sehr Klopp mitmischt. Nach SPORT BILD-Informationen führte Klopp selbst Gespräche mit Cesc Fàbregas (38) und versuchte, den Spanier von einem Wechsel aus Como nach Leipzig zu überzeugen. Klopp soll auch die treibende Kraft sein, dass Fàbregas schon vor Wochen auf der internen Wunschliste weit nach oben kletterte.
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Ohnehin beschäftigte sich Klopp seit seiner Amtsübernahme im Januar überwiegend mit Leipzig statt mit den anderen Konzern-Klubs Bragantino, New York oder Paris. Er besuchte den deutschen Krisenklub in den vergangenen Monaten auch deutlich öfter als bisher bekannt. Zwar saß er nur bei zwei Spielen im Stadion auf der Tribüne (im Hinspiel beim 4:2 gegen Bremen und beim 1:3 im DFB-Pokal-Halbfinale in Stuttgart), er sprach aber mindestens ein halbes Dutzend Mal vor Ort mit der Mannschaft oder den Trainern – was nicht immer einfach war.
Denn: Der Ende März entlassene Marco Rose (48) blockte Einflussnahmen aus der Konzern-Zentrale regelmäßig ab. Dennoch hatte sich Klopp intern für eine Weiterbeschäftigung des Coaches ausgesprochen. Als er dabei von RB-Boss Marcel Schäfer (40) überstimmt wurde, brachte er die Idee auf den Tisch, interimsweise seine Mitarbeiter Zsolt Löw (46/seit Februar Entwicklungs-Chef bei Red Bull) und Peter Krawietz (53) als Trainer nach Leipzig zu entsenden und sich fortlaufend mit ihnen zu beraten. Die beiden gehören genauso zu Klopps Red-Bull-Team wie sein Berater Marc Kosicke und seine Assistentin Danielle McNally, die er mit in den Konzern brachte.
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Das Löw-Projekt ging zwar mit Tabellenplatz sieben daneben, dafür haben Klopp und Co. nun Informationen aus erster Hand, um den Verein umzukrempeln. Neuer Trainer, viele Abgänge, die richtigen Zugänge und Veränderungen im Betreuerstab – in all diese Planungen ist Klopp nun verstärkt involviert.
Bei einem Shareholder-Meeting der Red-Bull-Abteilungsleiter in Salzburg referierte der Fußball-Chef vergangenen Dienstag über die nächsten Ziele. Klar wurde dabei: Leipzig ist das absolute Aushängeschild des weltweiten Fußball-Netzwerks, die Saisonziele bleiben trotz der zurückliegenden Schrott-Spielzeit und des XXL-Umbruchs der Angriff auf die Bundesliga-Spitze. Und: Neben der Verpflichtung und Ausbildung von Top-Talenten soll auch die Förderung junger Trainer wieder verstärkt werden.
Zudem wurde vereinbart, dass Klopp nach den Monaten der Einarbeitung in Kürze auch sichtbarer werden soll. Eine seiner größten Stärken – von der jetzt auch Red Bull profitieren soll …
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