Sachen gibt es, die gibt es gar nicht. Handball-Tore gibt es, die später in keiner Statistik mehr auftauchen. Kaum zu glauben, aber leider wahr.
Beim Zweitliga-Spiel GWD Minden gegen den Dessau-Rosslauer HV (29:28) ist genau das geschehen. Dessaus Linksaußen Carl-Phillip Haake wurde sein Treffer zum vermeintlichen 23:21-Anschluss geklaut.
Handball-Schiedsrichter vergessen ein Tor
Es war die 48. Minute in der Lübbecker Kreissporthalle am vergangenen Samstag. Dessau im Angriff, Mittelmann Vincent Bülow gerät in einen Boden-Zweikampf mit Mindens Niclas Heitkamp. Bülow schafft es im Liegen, den Ball zu Haake auf Linksaußen Haake zu passen.
Schiedsrichter Konrad Gimmler lässt per Handzeichen den Vorteil laufen. Haake tunnelt GWD-Keeper Malte Semisch, der 23:21-Anschluss ist erzielt, was Gimmler optisch (Tor-Handzeichen) und akustisch (Doppelpfiff) auch signalisiert. Aber danach geht es rund.
Gimmler und sein Schiedsrichter-Kollege Jannik Rips haben noch die Rangelei zwischen Bülow und Heitkamp aufzuklären. Beide Spieler bekommen jeweils eine Zweiminutenstrafe. Aber Linksaußen Haake nicht sein Tor.
Auf der Anzeigetafel steht es weiter 23:20 für Minden, im Spielbericht taucht der Treffer nicht auf, nach dem Time-out wird das Spiel mit Abwurf aus dem Mindener Torraum anstatt mit Anwurf fortgesetzt. Selbst wenn das Schiri-Duo den Treffer wegen eines Fouls im Boden-Ringkampf zuvor aberkannt haben sollte, hätte das Spiel mit Freiwurf für Minden oder Dessau fortgesetzt werden müssen.
[–>Pikant, wie sich Dessaus Trainer Uwe Jungandreas gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung zur Szene äußerte: „Das Tor war ja gegeben, nur die Schiedsrichter haben es nach der Rangelei nicht mehr gewusst, dass sie es gegeben hatten. Nach dem Spiel haben sich die Schiedsrichter entschuldigt.“ Dessau verzichtete im Nachgang auf einen ausformulierten Einspruch gegen die Spielwertung.
Ein Protest lag am Wochenende auch in der Daikin Handball-Bundesliga im Bereich des Möglichen. Bei der Partie der MT Melsungen gegen den ThSV Eisenach pfiff Schiri Mirko Krag in Spielminute 11:46 zum Time-out und zeigt das mit entsprechendem Handzeichen auch an.
Problem: Die Spiel-Uhr läuft einfach 20 Sekunden weiter, Zeitnehmer Erik Plettenberg hatte offensichtlich das Knöpfchen nicht gedrückt. SPORT BILD hakte beim Deutschen Handballbund nach.
Der DHB teilt mit: „Wir haben über Jahre sehr erfahrene Schiedsrichter sowie Zeitnehmer, Sekretäre und Delegierte, denen wir weiter voll vertrauen. Wir überprüfen grundsätzlich in den dafür passenden Formaten jeden Hinweis und arbeiten kontinuierlich daran, uns weiter zu verbessern und in diesem Zug die aktuellen und weitere Offizielle auszubilden, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden.“
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