Nach der bitteren 1:2-Pleite ließ Joshua Kimmich (30) seinem Ärger freien Lauf.
Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft sagte nach dem Halbfinal-Aus in der Nations League gegen Portugal: „Wir waren zu weit weg von unserem Limit. Wir haben es nicht geschafft, unsere Energie auf den Platz zu bringen. Man hat nicht gemerkt, dass wir eine Siegermentalität und eine gewisse Gier haben. Selbst dann nach dem 1:0 hat es für mich nicht danach ausgesehen, dass wir ins Finale einziehen möchten. Ich glaube, es waren viele Dinge heute sehr schlecht.“
Und das ausgerechnet in der Münchner Allianz Arena, dem Wohnzimmer“ von Kimmich und vieler weiterer Bayern-Stars. Und ausgerechnet im 100. Länderspiel des Kapitäns.
Interview in Katakomben: Achten Sie mal auf Kimmichs Hände
Dabei hatte das Spiel so herzerwärmend begonnen …
Kimmich war vorm Anpfiff ganz verdutzt. Plötzlich stand sein Sohn als Einlaufkind neben ihm im Spielertunnel. „Was, du?“, sagte Kimmich und nahm seinen Ältesten einmal ganz fest in den Arm und anschließend an die Hand. Wie süüüüß …
Doch so schön ging es nicht weiter. Trotz Führung (Wirtz/48.) schaffte es die DFB-Elf nicht, Spielkontrolle zu bekommen, dominant aufzutreten. Und das sprach auch Kimmich nach Abpfiff deutlich an.
Zu schön: Kimmich entdeckt seinen Sohn vorm Anpfiff, gemeinsam laufen sie aufs Feld
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Dass die Mannschaft relativ neu zusammengestellt war und wichtige Stützen fehlten (Havertz, Musiala, Rüdiger), will Kimmich nicht als Ausrede gelten lassen: „Natürlich fehlt uns sehr viel Qualität, trotzdem hat das nichts damit zu tun, dass wir eine gewisse Energie auf den Platz bringen müssen. Wir brauchen sehr viele Spieler auf dem Platz, die den Ball haben wollen, die dann auch den Mut haben, mit dem Ball die richtige Lösung zu finden.“
Und weiter: „Das war heute deutlich zu wenig. Wir hatten kaum hohe Ballgewinne. Wir sind nicht wirklich gut in die Zweikämpfe gekommen, haben dementsprechend auch nicht viele Umschaltsituationen gehabt.“ Nach dem 1:0 habe er eher noch das Gefühl gehabt, „dass es einen Tick schwächer wurde und wir wirklich nur noch hinterhergelaufen sind“.
[–>Trotz des Frusts zeigte sich Kimmich am Ende aber auch stolz auf seine neue Länderspielmarke: „Es war tatsächlich sehr emotional, dass mein Sohn mit mir eingelaufen ist. 100 Länderspiele für Deutschland, das ist für mich schon etwas sehr Besonderes. Vor allem, wenn ich es rückblickend sehe, ich war in der Jugend nie der Überflieger und der Durchstarter. Ich musste mir alles sehr, sehr hart erarbeiten.“
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