Rund ums Traum-Finale zwischen den Bayern und Ratiopharm Ulm in der Easycredit Basketball-Bundesliga dreht sich alles um den Termin-Zoff.
Die Ulmer gingen auf Gegner und Liga los, weil ihre zwei Top-Talente Noa Essengue (18) und Ben Saraf (19) sich zwischen der Teilnahme am NBA Draft (25./26.6.) und Spiel 4 und 5 in der Final-Serie entscheiden müssten (SPORT BILD berichtete).
Seit Ende April versucht der Meister von 2023 den Zeitplan für die möglichen Spiele 4 und 5 zu verschieben – erfolglos.
Erst blockte die Liga ab, dann die Bayern. Angeblich wegen fehlender Hallen-Verfügbarkeiten.
Nach der 66:82-Pleite in Spiel 1 legt Ulms Sportchef Thorsten Leibenath (50) nach: „Die Halle sei besetzt, ist lächerlich. Das ist Bullshit! Sollen sie halt sagen, dass sie lieber gegen uns ohne die zwei Spieler antreten.“
Das größere Problem sehen die Ulmer bei der Liga: „Am Ende ist es aber die BBL, die es entscheiden muss. Die hat die Möglichkeit, ihre Spiele so zu legen, dass alle Spieler mitmachen können“, sagt Leibenath.
Basketball-Zoff zwischen Ulm und Bayern: Jetzt reagiert die BBL
Der SAP Garden ist tatsächlich zu den potenziellen Ausweichterminen wegen längerfristig geplanten Wartungsarbeiten nicht verfügbar.
Und die BBL? Die bezieht jetzt Stellung. In einer Mitteilung heißt es:
„Noch vor Beginn der BBL-Finals stellte Ulm erneut einen Antrag auf eine Verkürzung der Finalserie. Der Antrag basierte auf Paragraph §11 (4) der BBL-Spielordnung (die Möglichkeit der Clubs, Spiele innerhalb des Rahmenterminplans zu verlegen). Dazu hätte nach der BBL-Spielordnung zunächst der FC Bayern Basketball als Gegner wie auch schlussendlich die Liga zustimmen müssen.“
Das sieht man selten: Basketball-Dunk geht komplett daneben
Weiter heißt es: „Alle beteiligten Parteien haben sich um eine praktikable, zufriedenstellende Lösung bemüht, wobei die Situation wohlwollend, sorgfältig und wie immer mit Blick auf das große Ganze betrachtet worden ist. Trotzdem konnte – auch aus Gründen von Hallenverfügbarkeiten – keine Variante gefunden werden, der München zugestimmt und die Ulm zufriedengestellt hätte. Wobei erwähnt werden sollte, dass München nicht verpflichtet gewesen wäre, einer Verlegung zuzustimmen.
Des Weiteren hatte im September 2024, als der Rahmenterminspielplan für Hauptrunde und Playoffs mit den Clubs besprochen worden war, kein Club Bedenken angemeldet – auch ratiopharm ulm nicht.“
Immerhin: Die Liga sieht ein, dass nicht alles glatt gelaufen ist und stellt in Aussicht, bei der Terminierung künftig wachsamer zu agieren – auch wenn das nur ein schwacher Trost für die Ulmer ist. Denn abgelehnt ist der Antrag weiterhin.
[–>„Auch wenn die Entscheidung der easyCredit BBL nicht im Sinne des Antragstellers ausgefallen ist, bedauert die Liga den möglicherweise anstehenden Terminkonflikt und zeigt durchaus Verständnis“, schreibt die Liga.
„Insbesondere auch, weil die Liga ausdrücklich die Bemühungen und Erfolge von ratiopharm ulm bei der Entwicklung junger Spieler anerkennt. Der Liga ist bewusst, dass sie von der Aufmerksamkeit profitiert, welche die Ulmer auch im internationalen Basketball dafür bekommen, junge Talente zu rekrutieren und zu entwickeln, die den Sprung von der easyCredit BBL in die NBA oder zu europäischen Spitzenklubs schaffen.
Mit Blick auf möglicherweise wiederkehrende Interessenkonflikte dieser Art wird die Frage, ob und wie die jährliche NBA-Draft grundsätzlich in der zukünftigen Spielplanung zu berücksichtigen ist, bei einer kommenden Tagung der Clubs zur Diskussion und zur Abstimmung stehen.“
Weiter geht es in der Finalserie am Mittwoch (20 Uhr, live bei Dyn/Anzeige) in Spiel 2 in Ulm. Verpasst der Meister von 2023 den Ausgleich, haben die Bayern bereits in Spiel 3 Matchball und könnten den Titel am Samstag in München klar machen.
Dann hätte sich das Thema mit Spiel 4 und 5 sowieso erledigt.
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