Die deutschen Junioren schließen die U21-WM in Polen auf Platz 5 ab. Im letzten Spiel beweist der DHB-Nachwuchs gegen Ägypten noch einmal Charakter und Kampfgeist 27:26 (11:15).
Angekündigt, aber trotzdem kurios und sicherlich ein einmaliger Vorgang bei einer Junioren-WM, die beiden deutschen Spieler Felix Göttler (19/Essen) und Fritz Haake (20/Dessau) reisen vorzeitig ab und während ihre Kollegen um Platz 5 bei der WM kämpfen, machen sie sich zeitgleich in Essen für das umstrittene Zweitliga-Wiederholungsspiel warm.
Bundestrainer Martin Heuberger (61) geht so nur mit 14 Spielern statt 16 in die Partie gegen Ägypten.
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In der ersten Hälfte läuft gar nichts zusammen. Der Heuberger-Mannschaft fehlt das Zielwasser. Das Team leistet sich gleich zwölf Fehlwürfe, läuft 12-mal umsonst auf das ägyptische Tor zu und wirft dabei auch noch Torhüter Youssef Salama (14 Paraden) berühmt. Der wird am Ende der Partie sogar als Spieler des Spiels ausgezeichnet.
Deutsche U21-Auswahl besteht Charaktertest
Die zweite Hälfte beginnt genau andersherum. Dieses Mal haben die Ägypter Ladehemmung, treffen nach der Pause 10 Minuten das Tor nicht. So holt Deutschland den Rückstand (11:15) auf und kann auf 15:15 stellen. Endlich hat der DHB-Nachwuchs Betriebstemperatur erreicht. Nach 45 Minuten führen die Deutschen 20:19.
Heuberger: „Unsere Mannschaft hat heute noch einmal eine unglaubliche Energie gezeigt. Die Jungs sind wirklich über ihre Grenzen gegangen, wirklich eine tolle Leistung.“
Es ist ein typisches Platzierungsspiel, viel Krampf und Kampf. Nach 11 WM-Tagen im achten Spiel kein Wunder, dass sich der Kräfteverschleiß jetzt sichtbar bemerkbar macht. Es geht hin und her, kein Team kann sich mehr als zwei Tore absetzen.
[–>Am Ende schweißt der überragende Linus Kutz (acht Tore) 22 Sekunden vor dem Ende das erlösende 27:26 ein und Potsdams Keeper Frederik Höler (20) entschärft den letzten Wurf des Ägypters Moaz Azab (20). Dabei hatte der zuvor sechs seiner acht Versuche versenkt. Deutschland beendet die WM auf einem guten 5. Platz.
Henri Pabst (THW Kiel): „In der Halbzeit haben wir uns gesagt, das sind die letzten 30 Minuten in dieser Gruppe, dann hat jeder noch einmal alles gegeben und wir haben am Ende das Spiel gedreht. Wir haben nur eine Niederlage in diesem Turnier gegen Schweden gehabt, aber die hat uns leider die Medaille gekostet.“
Übrigens: U21-Weltmeister wurde Dänemark nach einem 29:26 im Finale gegen Portugal.
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