Ist sie es wirklich? Ein Jahr nach ihrem Box-Gold bei den Olympischen Spielen in Paris zeigt sich Boxerin Imane Khelif (26) völlig verändert. Offene Haare, Make-up. Sie strahlt beim Selfie mit der TV-Moderatorin und Podcasterin Nassima Djaffar Bey.
Vor 377 Tagen gewann Khelif im Finale von Paris einstimmig nach Punkten gegen die Chinesin Yang Liu. Körperlich war sie allen anderen sichtbar überlegen. Ihr Erfolg wurde überschattet von der Frage: Ist sie wirklich eine Frau?
Die Boxerin sah sich massiven Anfeindungen und Anschuldigungen ausgesetzt – auch von Harry-Potter-Autorin J. K. Rowling und Elon Musk.
Khelif hat seit ihrem Sieg über Lui Yang am 9. August in Paris nicht mehr im Ring gestanden.
[–>Zum Jahrestag ihres Olympiasieges schrieb die Boxerin auf Instagram: „Es war ein unvergesslicher Moment – ein Moment, in dem sich meine Tränen mit Ehrfurcht und Stolz vermischten, ein Moment, in dem die Fahne meines Landes hoch oben wehte und ich meinen Kopf erhob – mit der Stärke einer Boxerin und dem Herzen eines Menschen.“
Und weiter: „Heute, am Jahrestag dieses Triumphes, durchlebe ich eine schwierige Phase, voller Herausforderungen, Schweigen und Warten … Wahre Stärke liegt nicht nur im Sieg, sondern im Durchhaltevermögen gegen alle Widerstände.“
Sie schließt mit einer Kampfansage: „Ich bin Imane Khelif – gestern eine Siegerin, heute widerstandsfähig, und morgen entschlossen zurückzukehren.“
Der neue Box-Dachverband, World Boxing, hat inzwischen bestätigt, dass Boxerinnen künftig verpflichtende Geschlechtsuntersuchungen absolvieren müssen, um bei ihren Veranstaltungen antreten zu dürfen.
Imane Khelif (damals 25) mit der Algerien-Flagge nach ihrem Finalsieg bei Olympia über 66 Kilogramm
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Der vom IOC suspendierte Vorgängerverband IBA hatte Khelif bei der WM im März 2023 vor ihrem Goldmedaillenkampf ausgeschlossen, rückwirkend disqualifiziert. Der dem Russen-Diktator Wladimir Putin nahestehende Verband begründete das mit nicht bestandenen Geschlechtstests. Laut „Washington Post“ blieb unklar, welche Standards Khelif nicht erfüllte.
Khelifs Siegeszug bei Olympia 2024 war begleitet von Unterstellungen und Vorwürfen.
Die Italienerin Angela Carini (26) verweigerte nach ihrer Niederlage sogar den Handschlag, entschuldigte sich später: „Diese Kontroversen haben mich auf jeden Fall traurig gemacht und es tut mir leid für die Gegnerin, die auch nur hier ist, um zu kämpfen.“ Und: „Ich habe nichts gegen Khelif, wenn ich sie noch einmal treffen würde, würde ich sie umarmen.“
Nach den Olympischen Spiele erstattete der Anwalt von Khelif Strafanzeige. Die Staatsanwaltschaft Paris bestätigte, dass die nationale Stelle zur Bekämpfung von Online-Hass (PNLH) offiziell Ermittlungen wegen „Cybermobbing“ eingeleitet hat.
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