Gegen den letzten verbliebenen Drittliga-Vertreter, den TV Emsdetten, tut sich der Bundesligist TBV Stuttgart im DHB-Pokal schwerer als gedacht, gewinnt am Ende dann aber doch standesgemäß 35:30 (18:13).
40 Minuten halten die tapfer kämpfenden Emsdettener gut mit (19:22), doch näher als drei Tore kommt der Gastgeber vor 1800 Fans nicht an die Mannschaft von Trainer Misha Kaufmann (41) heran. Doch statt darüber frustriert zu sein, haben die Spieler von Emsdetten richtig Spaß auf dem Parkett, genießen jede Pokal-Minute.
Trainer Lennart Lingener (33) kündigt es vor dem Spiel bei Dyn an: „Für uns ist das ein Bonus-Spiel. Für einen Sieg brauchen wir Latte, Pfosten und Glück, da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Meine Spieler sollen die Partie vor allem genießen.“
Und das machen die Jungs. Sie feiern jedes Tor wie einen Sieg und präsentieren ihren Fans wirklich sehenswerte Spielzüge und Treffer. Die Emsdettner Tor-Party geht so weit, dass Marcel Timm (27) seinem Kollegen Mats Leon Dörtelmann (gerade erst 18) vor Freude das Trikot zerfetzt.
Dieser Handballer zerreißt eigenem Kollegen das Shirt
Und das ist der Grund!
Jansen klaut einen Ball der Stuttgarter in deren Angriff, passt den Ball übers ganze Feld auf den gerade eingewechselten Jungstar Dörtelmann, der fängt das Ding am Kreis und haut den Ball zum 13:17 (30.) ins Stuttgarter Netz. Jansen flippt danach vor Freunde völlig aus, packt Dörtelmann am Kragen und schüttelt den Torschützen einmal durch – das hält das Jersey nicht aus. Das Trikot ist zerfetzt.
So glücklich sind Verlierer selten. Marius Kluwe (5 Treffer): „Wir hatten eine Mordmentalität und haben uns richtig gut verkauft. Ich bin so stolz auf unsere geile Teamleistung.“
[–>Sympathisch halten die Emsdettener bis zum Schluss gut mit. Trainer Lennart Lingener wechselt seine ganze Bank ein, auch die 17-Jährigen bekommen Einsatzzeit. Der ganz große Klassenunterschied ist nicht zu sehen. Stuttgart macht nur so viel, wie es muss. Ex-Nationalspieler Patrick Zieker (31) bei Dyn: „Wir verbuchen das unter Arbeitssieg. Und Kompliment an Emsdetten, die haben das wirklich mit Herz gemacht.“
Beste Werfer sind am Ende Eric Damböck (26) bei Emsdetten und Kai Häfner (36) beide acht Treffer.
HSC Coburg gegen Bergischer HC
Im letzten Pokalspiel der 2. Runde ist es auch spannend bis zum Schluss, der BHC rumpelt sich gegen den Zweitligisten HSC 2000 Coburg gerade so zu einem 26:23 (12:13) und zieht ins Achtelfinale ein. Es ist der erste Saisonsieg für den Bergischen HC. Aron Seesing (22): „Das war ein hartes Stück Arbeit. Wir hatten ganz schön viele technische Fehler. Aber am Ende zählt im Pokal nur das Weiterkommen.“
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