Wie gut in Form kann man sein? Andreas Wolff: Ja.
Der THW Kiel gewinnt sein letztes Spiel vor der Winterpause in der Daikin Handball-Bundesliga gegen den HC Erlangen mit 28:25.
Klingt einigermaßen klar, ist es auch – aber nur wegen Torwart-Titan Andi Wolff.
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Keine Frage: Als deutscher Handball-Fan – und wohl auch als deutscher Handball-Bundestrainer, oder, Alfred Gislason? – wünscht man sich, dass die Europameisterschaft in Norwegen, Dänemark und Schweden morgen schon beginnt.
Denn in dieser Form, in der Wolff gerade ist, hat unsere Mannschaft gegen jede Truppe der Welt eine Chance. Selbst gegen die Über-Mannschaft aus Dänemark.
Handball: THW Kiel gewinnt dank Andreas Wolff gegen HC Erlangen
Schon am Tag vor Heiligabend hatte Wolff beim 26:26 in Magdeburg mit 15 Paraden dafür gesorgt, dass der Rekordmeister einen Punkt beim souveränen Tabellenführer holte. Gleich vier Siebenmeter hatte der Keeper da entschärft.
Gegen Erlangen macht er einfach so weiter. Schon kurz nach der Pause schreibt der Schnapper seine zehnte Parade an, am Ende des Spiels sind es schon wieder 15.
Videobeweis in letzter Sekunde: Wolff-Parade zum Sieg wird annulliert
Erlangens Trainer Johannes Sellin nimmt beim Stand von 15:20 eine Auszeit, widmet die kompletten 60 Sekunden dem Thema Wolff und versucht, seiner Truppe einzutrichtern, dass sie besser vor dem Tor sein müssen: „Ihr spielt überragend im Angriff, wir müssen diesen Ball in dieses Tor bringen. Aber den bringen wir nicht rein, wenn jeder irgendwo landen will zum Zurücklaufen. Springt mal rein, macht euch mal richtig dreckig jetzt! Ihr springt so lange aus, so lange seid ihr in eurem Leben nicht gesprungen, und dann bringt den Ball vorbei, nicht auf ihn drauf. Er macht sich nur groß und dann geht er hoch.“
Vor allem HCE-Kreiskante Gebala scheitert immer wieder mit freien Würfen an Wolff. Gari Paubandt, der das Spiel für SPORTBILD.de und Dyn kommentiert, nach einem der Fehlwürfe: „Gebala wird sich übers Bett ein Poster von Andreas Wolff hängen – aber auch nur, um es anschließend durchzureißen.“
[–>Erlangen bestätigt trotz der Pleite seinen guten Trend in dieser Saison, mit nur knapp über 50 Prozent Wurfquote gibt’s aber nichts zu holen.
Dafür liefert einer der Franken die schönste Szene des Spiels: Sander Øverjordet (29) bekommt bei einer Abwehr-Aktion von Hendrik Pekeler den Ball ins Gesicht, die Schiedsrichter sehen fälschlicherweise einen Schlag von Pekeler und geben eine Zwei-Minuten-Strafe.
Doch Øverjordet signalisiert sofort Richtung Schiedsrichter, dass nicht Pekelers Hand in seinem Gesicht war, die Unparteiischen nehmen die Strafe zurück. Die Kieler Wunderino Arena klatscht geschlossen Beifall für diese durch und durch weihnachtliche Fair-Play-Szene.
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